Selbsthilfe in der „Fahrradbude“
KSK-Bürgerstiftung unterstützt inklusives Caritas-Projekt mit zwei E-Bikes, zwei hochwertigen Fahrrädern und einer kleinen Reparatur-Werkstatt.
Euskirchen – Einer der Schwerpunkte in der Kontaktstelle des Sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ) der Caritas Euskirchen, besser als Café WorkShop bekannt, ist die Gesundheitsförderung der Besucher. „Vielen Besuchern fehlt aufgrund ihrer Erkrankung die Motivation, sich regelmäßig zu bewegen oder sportlich zu betätigen“, so der Geschäftsführende Vorstand Franz Josef Funken. Gründe dafür seien zum einen oft der körperliche Zustand aber auch Ängste, sich in „normalen“ Sportvereinen zu betätigen.
Für diese Menschen bietet die Caritas Euskirchen verschiedene Bewegungsmöglichkeiten an. Das beginnt mit einfachen Angeboten wie regelmäßiges Spazierengehen und reicht bis zur anspruchsvolleren Fahrradgruppe.
Gerade das Fahrradangebot werde sehr gut angenommen, berichtete Paul Blum, Fachbereichsleiter Eingliederungs- und Behindertenhilfe, am Donnerstag bei einem Pressegespräch im Café Workshop. „Auf unseren Touren wollen oft viele Menschen mitfahren, aber nicht jeder hat ein Rad. Andere wiederum haben zwar ein Rad, aber es ist schon seit längerem nicht mehr in einem funktionstüchtigen und verkehrssicheren Zustand.“
Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen das neue „Fahrradbuden“-Projekt der Caritas jetzt mit 5000 Euro unterstützt. Mit der Spende wurden zwei E-Bikes und zwei hochwertige Fahrräder angeschafft. Darüber hinaus konnte mit dem Geld eine kleine Fahrradreparatur-Werkstatt eingerichtet werden.
„Wir mussten nicht lange überlegen, ob wir uns an diesem Projekt beteiligen wollen“, berichtete Rita Witt, Vorstandsvorsitzende der KSK-Bürgerstiftung. „Vor allem die Tatsache, dass wir mit unserer Unterstützung Hilfe zur Selbsthilfe leisten, hat uns schnell überzeugt.“ Der Kuratoriumsvorsitzende der Bürgerstiftung, Markus Ramers, pflichtete ihr bei: „Besonders gefallen hat uns, dass in der Fahrradbude psychisch Erkrankte ihre Fahrräder unter Anleitung selbst warten und in Stand halten können.“ Für viele Menschen sei Fahrradfahren etwas Banales, für psychisch Erkrankte jedoch sei es ein Selbständigkeitsmerkmal und stärke enorm das Selbstwertgefühl: „Aus diesem Grund brauchten wir den Antrag auch nicht lange zu diskutieren“, so Ramers.
Die ehrenamtliche Betreuung in der Fahrradbude übernimmt Volker Ohlms, der selbst Besucher der Kontaktstelle ist und sich mit Fahrrädern bestens auskennt. Besonders die Reparaturwerkstatt liegt ihm am Herzen. „Hier kann man aus zehn kaputten Rädern drei funktionstüchtige bauen“, freute er sich. Ohlms ist auch behilflich, wenn zum ersten Mal ein E-Bike ausprobiert wird. „Denn das ist gar nicht so einfach“, weiß er aus eigener Erfahrung.
Rita Witt (v.l.), Vorstandsvorsitzende der KSK-Bürgerstiftung, Markus Ramers, Kuratoriumsvorsitzender der KSK-Bürgerstiftung, und der ehrenamtliche Betreuer der Fahrradbude, Volker Ohlms, zeigten der Presse die neue Werkstatt und die Räder. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Damit allen, die in der Werkstatt arbeiten, beim Schrauben, Putzen und Montieren nicht kalt wird, hatte Rita Witt noch ein paar Fleece-Pullover mitgebracht, selbstverständlich in Rot, eine Farbe, die KSK und Caritasverband auch optisch vereint.
Franz Josef Funken bedankte sich für die große Unterstützung, die man seit Jahren von Seiten der KSK-Bürgerstiftung genieße, und meinte abschließend: „Die Kreissparkasse ist eine echte Good Bank.“