Handwerkskammer Aachen gratuliert rund 250 frischgebackenen Meistern
Mit Fleiß und Talent zum Titel.
Aachen – Training, Technik, Teamgeist: Ohne diese drei Dinge bleibt der Meistertitel unerreichbar. Was nicht nur im Fußball gilt, sondern auch im Handwerk. Bei der Meisterfeier der Handwerkswerkskammer Aachen im Eurogress erhielten jetzt knapp 250 Fachkräfte in festlicher Atmosphäre ihre Meisterbriefe und feierten mit Familie, Freunden und Kollegen ihren besonderen Berufsabschluss. Ohne die obligatorischen Bierduschen zwar, wie sie bei den Meisterfeiern im Fußball mittlerweile üblich sind, dafür aber mit einem unterhaltsamen, informativen Programm.
In dessen Mittelpunkt stand das Thema Selbstständigkeit. Gewürdigt wurden aber vor allem die Leistungen der Absolventen in den verschiedenen Gewerken, vom Dachdecker bis zum Tischler. Jede Meisterin und jeder Meister wurde auf die Bühne gerufen, wo Kammerpräsident Dieter Philipp und Hauptgeschäftsführer Peter Deckers die Reifezeugnisse unter dem Applaus der insgesamt rund 900 Gäste übergaben.

Philipp würdigte im Gespräch mit TV-Moderator Ralf Raspe, der durch die Veranstaltung führte, die hervorragenden Leistungen der neuen Meisterinnen und Meister – unter ihnen auch zahlreiche Soldaten der Bundeswehr, die zu Kraftfahrzeugtechnikermeistern ausgebildet wurden.
Welchen Wert hat der Meisterbrief? Welche Chancen ermöglicht der Berufsabschluss? Über diese Fragen sprach Raspe mit Philipp und dem Leiter der Unternehmensberatung der Handwerkskammer, Friedrich-Wilhelm Weber. „In den nächsten Jahren gehen viele Firmeninhaber in den Ruhestand. Für jemanden, der einen Betrieb übernehmen möchte, bietet diese Situation natürlich große Chancen“, sagte Philipp. Wer nicht gleich die große Verantwortung für ein etabliertes Unternehmen und seine Mitarbeiter übernehmen wolle, aber dennoch die Selbstständigkeit anstrebt, für den sei die Gründung eines eigenen Betriebs die beste Option. Weber rief dazu auf, sich auf diesem Weg von der Handwerkskammer beratend begleiten zu lassen: „Das Wichtigste ist zunächst mal aufzuschreiben, was man will. Und genau das muss im Geschäftsplan stehen.“
So war es bei Thorsten Küppers. Der Kfz-Technikermeister hat im vergangenen Jahr einen eigenen Betrieb gegründet und sprach jetzt auf der Bühne über seine Erfahrungen. Auf dem Weg in die Selbstständigkeit brauche man neben der Unterstützung von Familien, Freunden und Kollegen vor allem ein funktionierendes, möglichst großes Netzwerk, sagte Küppers. Dinge, die auch bei einer Übernahme zentrale Voraussetzungen bilden, wie Elektrotechnikermeister Thorsten Schmitz sagte: „Ich hatte eigentlich gar nicht vor, Richtung Selbstständigkeit zu gehen. Vor der Entscheidung tagte zunächst mal der Familienrat.“ Und der votierte für die Übernahme des Betriebes, in dem Schmitz bis dahin als Angestellter gearbeitet hatte. Eine Entscheidung, die der Elektrotechnikermeister nie bereut hat. Er wählte den richtigen Weg.
Ausgezeichnete Absolventen
Genau wie die fünf frischgebackenen Meisterinnen und Meister, die innerhalb ihres Prüfungsjahrgangs mit sehr guten beziehungsweise guten Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht haben. Sie erhielten eine besondere Auszeichnung, wurden mit dem „Preis der Sparkasse“ geehrt, den das Geldinstitut bei der Meisterfeier der Handwerkskammer vergibt. In diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Norbert Laufs, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aachen, verriet dem Publikum, warum es dem Geldinstitut ein großes Anliegen ist, sich in diesem Bereich zu engagieren: „Es ist ganz einfach: Geht es der Region gut, geht es der Sparkasse gut.“ Und dafür, dass es der Region gut gehe, sei der Mittelstand und explizit das Handwerk ein entscheidender Faktor.
Der „Preis der Sparkasse“ wird traditionell in zwei Kategorien verliehen: Absolventen, die die Meisterprüfung mit Ergebnissen abgeschlossen haben, die im Durchschnitt der vier Prüfungsteile „besser als gut“ sind, erhalten 2.500 Euro. Der Abschluss in allen Prüfungsteilen mit der Note „gut“ wird mit 1.000 Euro honoriert. Ausgezeichnet wurden
Tischlermeisterin Lisa Merkens (Monschau),
Metallbauermeister Karsten Heinze (Herzogenrath),
Tischlermeister Alexander Johnen (Simmerath),
Tischlermeister Sebastian Niesel (Aachen) und
Installateur- und Heizungsbauermeister Markus Pinezits (Schleiden).
Die fünf Meisterpreisträger sprachen auf der Bühne mit Raspe über ihren Beruf und ihre Pläne.
Training, Technik, Teamgeist: Auch bei „Delta Q“ geht ohne diese drei Dinge nichts. Dass sie sie beherzigen, war beim gelungenen Auftritt der A-Cappella-Gruppe bei der Meisterfeier nicht zu überhören.
