„FairPlay Smart Tour“ machte Station in Euenheim
Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen unterstützt das inklusive Projekt mit 3000 Euro – 36 Schülerinnen und Schüler aus zwei Regel- und vier Förderschulen fahren für ein Projekt der Welthungerhilfe gemeinsam mit dem Rad von Köln nach Jünkerath.
Euskirchen–Euenheim – „Wann geht es denn endlich los?“, war die am häufigsten gestellte Frage am Donnerstagmorgen um 9 Uhr auf dem Schulplatz der LVR-Förderschule „Irena Sendler“ in Euenheim. 36 Schülerinnen und Schüler aus sechs Schulen, darunter vier Förderschulen, warteten auf das Signal, um ihre Fahrt nach Jünkerath im Rahmen der „FairPlay Smart Tour“ weiter fortsetzen zu dürfen. Beteiligt waren Schüler der Kölner Schulen „Belvedere Straße“, „Anna Freud“ und „Zülpicher Straße“ sowie der Kaller Hauptschule, der Georgschule in Euskirchen und der „Irena Sendler“-Schule in Euenheim.
Gestartet waren sie am Mittwochmorgen in Köln Richtung Euskirchen. Von Euenheim ging es am Donnerstag dann weiter nach Nettersheim, von wo man am Freitag nach Jünkerath radeln will. „Es handelt sich um ein integratives Projekt, das überwiegend von Sonderpädagogen begleitet wird“, berichtete Peter Bodenheim, der mit vier Euskirchener Kollegen die Tour begleitet. Insgesamt sind zehn Betreuer bei der Radaktion dabei.
„Die Smart Tour ist quasi die kleine Schwester der FairPlay Tour“, so Bodenheim weiter. Die täglichen Strecken fielen daher etwas kürzer aus. Von Köln nach Euskirchen seien es aber immerhin 55 Kilometer gewesen.
Rita Witt (v.l.) und Manfred Poth besuchten das Betreuer-Team um Peter Bodenheim (rechts) sowie die 36 jungen Radler kurz vor der Abfahrt in Euenheim. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Es sei immer wieder schön zu sehen, wie das Gruppengefüge während der vier Tage langsam aufweiche. „Am ersten Abend sitzen die Schüler noch mit den ihnen bekannten Mitschülern zusammen, danach ist alles bunt gemischt“, freute sich Bodenheim. Neben dem Radfahren gebe es auch ein Zusatzprogramm. So würde am Abend Fußball oder Rollstuhlbasketball gespielt. „In Nettersheim werden wir den Klettergarten besuchen“, verriet der Sonderpädagoge. Auch dabei gehe es darum, dass die jungen Leute zwischen 13 und 15 Jahren lernten, Schwierigkeiten nicht allein, sondern gemeinsam in der Gruppe zu überwinden.
Obwohl die Tour schon so kostensparend wie möglich organisiert werde und man beispielsweise in Turnhallen übernachte, gehe es doch nicht ohne Sponsoring. „Wir sind daher der Kreissparkasse Euskirchen unendlich dankbar dafür, dass sie uns bei dieser Aktion verlässlich unterstützt“, so Bodenheim. Nur so könne man dafür sorgen, dass die jungen Leute beispielsweise eine vernünftige Ausrüstung gestellt bekämen. Auch werde auf diese Weise für das Essen, die Unterkünfte und die Begleitbusse gesorgt.
Die Direktorin des Vorstandsekretariats der KSK, Rita Witt, hatte es sich denn auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, die Radfahrer in Euenheim beim Start zu besuchen, ihnen eine gute Fahrt zu wünschen und ihnen einen Scheck in Höhe von 3000 Euro zu überreichen, worauf die jungen Leute mit einem „Boah ey“ reagierten und ihr die „Fairplay Smart Tour“-Medaille 2015 verliehen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Kreissportbundes, Manfred Poth, löste ein Versprechen vom Vorjahr ein und radelte mit den Fahrern bis nach Kall. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Mit auf die Radtour nach Kall ging auch der Allgemeine Vertreter des Landrats sowie stellvertretende Vorsitzende des Kreissportbundes, Manfred Poth. Poth betonte die wichtige Funktion, die dem Sport in Sachen Inklusion zukomme. Inklusion und Integration seien daher auch Schwerpunkte in der Arbeit des Kreissportbundes. Erst am Mittwochabend habe darüber hinaus im Kreistag eine Arbeitsgruppe beschlossen, einen Inklusionsplan für den Kreis Euskirchen zu erstellen.
Sodann hieß es „Aufsitzen und los!“. Doch die jungen Radler drehten für Mitschüler, Lehrer, Eltern und Sponsoren erst noch drei klingelnde Ehrenrunden über den Schulhof, bevor sie sich tatsächlich auf den Weg nach Kall begaben.
Wie bereits bei den vorangegangenen Touren, so handelt es sich auch diesmal wieder um eine Sponsorenfahrt. Für jeden gefahrenen Kilometer bekommen die Jugendlichen von ihren persönlichen Sponsoren einen bestimmten Obolus gezahlt, der einem Schulprojekt in Ruanda zugutekommt, das unter Leitung der Welthungerhilfe steht.