Internationales Festival der Kulturen auf Burg Satzvey

Klezmer, Sufi-Musik, Scottish Folk, Reggae, Tanz, Kunst und eine Feier der Religionen stehen im Mittelpunkt einer Großveranstaltung auf Burg Satzvey – Bürgerstiftung der KSK Euskirchen und andere Sponsoren leisteten Anschubfinanzierung für das engagierte Projekt, das Flüchtlinge und Bürger miteinander bekannt machen möchte.

 

Mechernich-Satzvey – Überall auf der Welt gibt es Kriege und Konflikte. Doch nach wie vor möchten die meisten Menschen dieser Welt einfach nur in Frieden miteinander leben. Dass dies nicht nur möglich ist, sondern auch Spaß machen kann, möchte jetzt eine Initiative von sieben Bürgern beim Eifel-Festival der Kulturen demonstrieren. Die Veranstaltung auf Burg Satzvey, die am Wochenende, 26. und 27. September, jeweils ab 10 Uhr stattfindet, möchte einen bunten Mix aus Musik, Tanz, Kunst, Kinderunterhaltung und Marktgeschehen bieten. Eingeladen sind Flüchtlinge und Bürger, die sich an diesem Tag näher kennen lernen möchten.

„Geboren wurde die Idee zu diesem Festival im letzten Sommer angesichts des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern“, berichtete Uwe Fischer am Mittwochnachmittag auf Burg Satzvey. Gemeinsam mit Veronika Behlau, Rainer Behr, Uwe Kemna, Susann Lauscher, Guido Maassen, Anne M. Pützer, Stephan Sommer und Nevin Sezgin überlegte Fischer daraufhin, wie man am besten ein Zeichen setze könne, dass die Menschen aller Religionen und Kulturen miteinander in Frieden leben möchten.

Mit einer gemeinsamen „Feier der Religionen“ soll dieser Wunsch am Sonntagmorgen symbolisiert werden. Dazu sind Vertreter von fünf verschiedenen im Kreis Euskirchen beheimateter Religionen eingeladen worden, die gemeinsam ihre Friedensbotschaft verkünden wollen. Weiterhin haben der Johannes-Chrysostomus-Chor Euskirchen, der Chor der islamischen Gemeinde Euskirchen, der Chor der Synagogengemeinde Köln und der Gospelchor Effata aus Zülpich ihr Kommen zugesagt.

 

Veranstalter und Sponsoren stellten das ambitionierte Festival der Kulturen auf Burg Satzvey vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Veranstalter und Sponsoren stellten das ambitionierte Festival der Kulturen auf Burg Satzvey vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

An beiden Tagen wird darüber hinaus ein großes Kulturprogramm sowohl im Bourbonensaal der Burg Satzvey, als auch draußen im Burghof geboten. Die Gruppe „Niealldoh“ beispielsweise bietet Klezmer aus der Eifel. Sheik Hassan Dyck aus Sötenich möchte die Besucher mit seiner Sufimusik verzaubern. Die Musikschule Meckenheim präsentiert Folkmusik, Georg Kaiser Scottish Folk. Weiterhin zu hören sein werden das Percussionstrio „Orion 3“, traditioneller indischer Gesang von „Hani“, Coverrock von der Band „Zet B“ und der Nachwuchsband „Funfair“ sowie Texas Blues & Rock von „Haranni Hurricanes“ und Musik der Band „Schohnzeit“.

Doch damit noch lange nicht genug: Vladimir Slaikovski möchte Flamenco und andere Musikrichtungen auf der klassischen Gitarre präsentieren, Worldmusic hat Michael Filz alias „Mea“ im Programm, mit Irish Folk wartet Hubert Jost auf, türkische Popmusik bietet Sängerin Dilek Arici, orientalische Musik „Ta Alania“ und Reggae & Ska schließlich die Band „KTK“.

Des Weiteren werden Tänze präsentiert, beispielsweise von der Lebenshilfe, der Tanzschule Schumacher, von Fatima Shams und dem Europameister im Folkloretanz Dostluk Baris. Clown Andy bietet einen kleinen Zirkusworkshop, Zoey und Zahra zeigen wie Hennamalerei funktioniert, es gibt Puppentheater, Kinderschminken, eine Hüpfburg und vieles mehr. Das komplette Programm kann man auf der Internetseite der Veranstalter einsehen.

Weiterhin soll es eine Kunstausstellung mit Versteigerungen geben, eine Malaktion, ein arabisches Restaurant, ein Marktstand mit Kürbissen, Käse und Eis aus eigener Produktion sowie Schmuckstände und eine Shisha-Lounge.

Die Veranstalter erwarten bis zu 3000 Besucher. „Der Kontakt zu den Flüchtlingen wird vor allem über Markus Ramers, dem Vorsitzenden des Fördervereins »Vielfalt leben im Kreis Euskirchen«, geknüpft“, so Fischer.

„Wir hätten das alles nicht auf die Beine stellen können, wenn wir nicht im Vorfeld bereits Unterstützer gehabt hätten, die uns quasi eine Anschub-Finanzierung gegeben haben“, teilte er weiterhin mit. So habe die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) das Projekt mit 1.000 Euro unterstützt. „Auch wenn es nur wenige wissen, aber das Thema «Völkerverständigung« gehört mit zu den Stiftungszwecken der Bürgerstiftung“, berichtete KSK-Vorstandsbeauftragter Helmut Habscheid. Wenn es gelingen würde, mit dem Festival ein wenig mehr zum Verständnis der Menschen untereinander beizutragen, dann sei das Geld gut investiert.

Steuerberater Leonhard Jander aus Euskirchen, der ebenfalls zum Pressetermin erschienen war, betonte, dass soziale Projekt zu unterstützen mit zu den Schwerpunkten seiner Kanzlei gehörten, und Reinhard Mau von der Firma „Emiko“, die Effektive Mikroorganismen vertreibt, begründetet seine Unterstützung mit den Worten: „Mikroorganismen fragen auch nicht nach Ideologien, sie existieren in jedem menschlichen Darm und erledigen einfach ihre Arbeit.“

Neben den drei Genannten gab es noch weitere Unterstützer für das Projekt. Die Erlöse des zweitägigen Festivals sollen einem Hilfsprojekt für Flüchtlinge in der Eifel zugutekommen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 10 Euro, eine Familienkarte kostet 25 Euro, Kinder von 7 bis 17 Jahre zahlen 5 Euro, und für Flüchtlinge ist die Veranstaltung kostenlos.

 

http://www.eifelfestivalderkulturen.eu/