„GiroCents“: „Weißer Ring“ landete auf Platz eins
Vier weitere Institutionen aus dem Kreis Euskirchen kamen in den Genuss der neuen KSK-Spendeninitiative – Neue Teilnehmer stellten ihre Projekte vor – Vorstand Udo Becker: „Teilnahme an »GiroCents« ist unabhängig von weiteren Zuwendungen durch unsere Stiftungen“.
Kreis Euskirchen – Über 650 Kunden der Kreissparkasse Euskirchen machen mittlerweile bei „GiroCents“ mit. „Die Zahl derer, die mit Centbeträgen Gutes tun wollen, wächst langsam aber stetig“, freute sich der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker am Montagnachmittag im S-Forum der KSK an der Von-Siemens-Straße. Dort wurden zum einen die Zuwendungen aus den letzten sechs Monaten der hauseigenen Spendeninitiative verteilt, zum anderen die neuen Vereine und Institutionen vorgestellt, die für das zweite Halbjahr angemeldet sind, um in den Genuss der „GiroCents“-Erträge zu kommen.
Großaufgebot im S-Forum der KSK Euskirchen: Alte und neue Bewerber für die „GiroCents“-Aktion kamen zusammen, um Spendengelder in Empfang zu nehmen bzw. KSK-Vorstand Udo Becker (2.v.r.) und seinem Vorstandskollegen Hartmut Cremer (links) ihren Verein vorzustellen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
„GiroCents“ funktioniert erstaunlich einfach: KSK-Kunden brauchen sich nur kurz anzumelden und schon werden am Ende des Monats die Nachkommastellen ihres Kontoguthabens, also 1 bis 99 Cents, abgebucht und gesammelt. Der Betrag wird anschließend an die vier Institutionen, die pro Halbjahr in den Genuss der „GiroCents“ kommen, verteilt. Dies funktioniert demokratisch und nach Kundenwunsch. „Einmal im Monat bekommen alle Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben“, so Becker. Beim „Live-Voting“ könne man im Internet stets sehen, wer gerade vorne liege. Am Abrechnungstag werde das Geld dann prozentual nach Kundenabstimmung verteilt.
Bei der aktuellen Runde lag die Außenstelle des „Weißen Rings“ in Euskirchen ganz vorn. 49,06 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf den Verein für Opferschutz und damit exakt 628,27 Euro. Die KSK rundete den Betrag auf 1.000 Euro auf. Becker und sein Vorstandskollege Hartmut Cremer überreichten den Betrag symbolisch in einem Sparschwein mit Schokomünzen an Rudi Esch, dem Leiter des Opfernetzwerks in Euskirchen. Esch berichtete, dass er das Geld vor allem für Rechtsberatungsschecks verwenden wolle. Damit zahle der „Weiße Ring“ einem Opfer die Erstberatung durch einen Anwalt. Zum anderen aber solle das Geld Opfern von häuslicher Gewalt zugutekommen. „Die Opfer können anonym zur Rechtsmedizin nach Bonn gehen und Verletzungen feststellen lassen. Die Beweise werden gesammelt und gerichtsverwertbar hinterlegt“, berichtete Esch. Sollten die Opfer sich dann eines Tages zu einer Anzeige entscheiden, sei dafür gesorgt, dass es auch genügend Beweise gebe, um den Täter zu überführen. Esch bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der KSK, die den „Weißen Ring“ bereits seit Jahren finanziell unterstütze.
Auf Platz zwei landete mit 25 Prozent die Mechernich-Stiftung. Der Stiftungsvorsitzende Ralf Claßen freute sich nach einer großzügigen KSK-Spende zum zehnjährigen Jubiläum seiner Stiftung noch einmal über aufgerundete 500 Euro aus den „GiroCents“. „Dieses Geld nutzen wir vor allem für sozialschwache Kinder, denen es damit möglich wird, einmal Ferien zu machen“, so Claßen. Einige dieser Kinder seien nämlich noch nie in der Urlaubszeit weggewesen.
Über aufgerundete 350 Euro freute sich auch Michael Luke vom Förderverein der Marienschule, die vor allem durch ihre vier kompletten Big-Bands und niveauvollen Konzerte bekannt ist. Das Geld soll denn auch der musikalischen Nachwuchsförderung zugutekommen. Dass dieses Geld gut angelegt ist, bewies eine der BigBands vor Ort. Die jungen Leute der Eingangsklasse ließen es im S-Forum richtig krachen. Dabei hatten sie laut Luke erst vier Mal miteinander geprobt.
Unter der Leitung von Michael Luke zeigte der BigBand-Nachwuchs der Marienschule, was er bereits in nur kurzer Zeit gelernt hat. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Schließlich wurden auch noch die SG Sportfreunde 69 Marmagen/Nettersheim mit 250 Euro bedacht, die von Stefan Böhm entgegengenommen wurden. Böhm dankte noch einmal für die großartige Unterstützung in Sachen Kunstrasenarena, die von der KSK als Hauptsponsor maßgeblich unterstützt worden war.
„Das gibt mir das Stichwort, darauf hinzuweisen, dass die Teilnahme an »GiroCents« unabhängig ist von weiteren Zuwendungen durch unsere Kultur- und Sportstiftung, der Bürgerstiftung oder den PS-Zweckerträgen“, so Becker. Zuwendungsentscheidungen würden nicht abhängig gemacht von der Teilnahme an „GiroCents“. „Wer hier etwas bekommen hat, braucht keine Angst zu haben, dass er bei unseren Stiftungen leer ausgeht“, so Becker.
Anschließend durften sich die neuen Bewerber für die KSK-Spendeninitiative vorstellen. Wer einmal Galizische Sumpfkrebse sehen oder fleischfressenden Pflanzen unter Wasser bei der Nahrungsaufnahme zuhören möchte, oder wer sich für Orchideen interessiert, die quasi mit den Füßen im Wasser stehen, der sollte das Naturschutzgebiet „Grube Toni“ in Bad Münstereifel besuchen. In zwei 35.000 Quadratmeter großen Weihern tummelt sich so allerhand Seltenes aus Flora und Fauna, wie der Vorsitzende des Fördervereins Naturschutzstation Bad Münstereifel, Manfred Pfenning, berichtete.
„Wir veranstalten jährlich zehn Wochen nicht finanziell geförderte naturkundliche, umweltpädagogische Ferienzeiten für gut 200 Kinder von sieben bis 13 Jahren aus dem Kreis Euskirchen“, so Pfennings. Besonders zur Entlastung von arbeitenden Alleinerziehern würden auch regelmäßig sozial schwächer gestellte Kinder kostenlos zu diesen Ferienaktionen eingeladen. Darüber hinaus gebe es Veranstaltungen mit 30 Referenten pro Jahr. All dies müsse finanziert werden, so dass man dankbar sei über die regelmäßige Unterstützung durch die KSK und sich ebenso über eine Förderung durch „GiroCents“ freue.
Mit 146 Kindern ist die DRK Kindertagesstätte Weilerswist Süd eine der größten Einrichtungen in NRW. Damit Kinder im Internet nicht untergehen, hat die Kita eine Tablet-Aktion ins Leben gerufen. Wie Leiterin Heike Iven berichtete, soll mit speziell für Kinder tauglichen Geräten der Nachwuchs behutsam in die Medienwelt eingeführt werden.
Zwar keine Tablets, dafür aber eine Kiste mit Büchern, hielt Rita Witt, Direktorin des Vorstandssekretariats, als Überraschung für die Kita bereit. Die Bücher hatte die KSK für ihr Engagement beim Lese-Mentoring von der Kulturstiftung Rheinland erhalten. Regelmäßig gehen Sparkassenmitarbeiter in Schulen, um dort Kindern, die sonst nicht in diesen Genuss kommen, etwas vorzulesen.
Schließlich und letztlich stellte sich auch noch der Tennisclub Grün-Weiß Schleiden-Gemünd vor. Schriftführer Peter Herbrand versprach, dass man das Geld nicht für die teure Platzpflege verwenden wolle, sondern um Kinder an den Tennissport heranzuführen. Dafür seien vor allem spezielle Schläger, druckreduzierte Bälle und kleinere Spielfelder nötig. „Mit dem Erlös aus der »GiroCents«-Aktion möchten wir einen Teil dieser speziellen Kinderutensilien erwerben“, so Herbrand.
Wer bei „GiroCents“ mitmachen möchte, findet im Internet unter www.ksk-eu.de/girocents weitere Informationen.