Bestmögliche Qualifikation und Verdienst durch Duales Studium

Am Außenstandort Schleiden der RFH kann man neben der Ausbildung im Betrieb BWL studieren – Persönliche Atmosphäre und gute Kontakte zu Unternehmen prägen die Studienzeit.

 

Schleiden/Kreis Euskirchen – Erst Ausbildung und damit bereits Geld verdienen oder gleich Studium, um die größtmögliche Berufsqualifikation zu erreichen? Mit dem Dualen Studium gibt es einen „Goldenen Mittelweg“: Während die Betreffenden bereits im Betrieb arbeiten und gerade praktisch ausgebildet werden, können sie im Studium eine fundierte theoretische Grundlage sowie einen akademischen Grad erlangen. Beim Informationsabend am vergangenen Dienstag zum Dualen Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) am Außenstandort Schleiden der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) stellte Diplom-Kaufmann André Stoff, Studienortleiter Schleiden, Interessenten den Studiengang vor.

Zuvor fragte der Standortleiter die potentiellen RFH-Studenten aber nach ihrem Werdegang und ihrer Motivation. Eine Besucherin berichtete, dass sie bereits BWL an der Uni Köln studiere, aber herausgefunden habe, dass ein klassisches Studium nichts für sie sei: „Das ist mir alles zu anonym, ich komme aus der Eifel und suche deshalb Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort.“

Stoff entgegnete, dass gerade die fast schon familiäre Atmosphäre am Außenstandort Schleiden prägend sei: „Das gilt nicht nur für die Dozenten, ich gebe meinen Studenten beispielsweise meine private Handynummer und E-Mailadresse. Auch untereinander lernen sich die Studenten viel besser kennen, können sich austauschen und etwa in kleinen Lerngruppen zusammenarbeiten.“ Die Betreuung der Studenten sei persönlich und individuell, denn es gebe eben nicht tausende Studenten vor Ort, sondern momentan lediglich 30.

Beim Informationsabend stellte Studienortleiter André Stoff Interessenten die Möglichkeiten am RFH-Außenstandort Schleiden vor. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epaBeim Informationsabend stellte Studienortleiter André Stoff Interessenten die Möglichkeiten am RFH-Außenstandort Schleiden vor. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

Vorlesungen finden in der Regel dienstags und donnerstags von 18 bis 21 Uhr sowie samstags statt. André Stoff weiß, dass ein Teilzeitstudium neben einer Vollzeitstelle nicht immer einfach zu bewältigen ist: „Ich arbeite selbst noch in Vollzeit bei der Handwerkskammer Aachen.“ Doch die Vorteile für Studierende und Unternehmer seien enorm: Praxiserfahrung, eigener Verdienst sowie ein akademischer Titel für die Studierenden und bestens qualifizierte Arbeitnehmer für die Firmeninhaber.

„Durch den Außenstandort Schleiden haben die Studierenden, die allesamt in der Nähe wohnen, keine langen Fahrzeiten mehr nach den Abendvorlesungen“, so Stoff. Sieben Semester á sechs Monate dauert das Teilzeitstudium, für das pro Semester 360 Euro gezahlt werden müssen. „Diese Gebühren sind aber steuerlich zu 100 Prozent absetzbar, außerdem gibt es Finanzierungsmöglichkeiten“, informierte der Standortleiter.

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Außer den an jeder Hochschule zusätzlichen AStA-Gebühren kämen keine weiteren Kosten wie etwa Prüfungsgebühren oder sonstige versteckte Kosten dazu, so Stoff: „Dafür werden sie bestmöglich auf den Bachelor of Art vorbereitet, so lernen sie bereits im ersten Semester korrektes wissenschaftliches Arbeiten und werden nicht zur Prüfung kalt überrascht.“

Zudem sei im Gespräch, den Studienort Schleiden zu erweitern: „Wir planen, zusätzlich ein Studium der Logistik anzubieten.“ Wie gut das Duale Studium in Schleiden funktioniert, konnte man von Viertsemestern erfahren, die gerade bei Udo Becker, als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) Dozent für Finanzfragen, in der Vorlesung saßen. Der 29-jährige Student Mathias Schäfer: „Da ich in die wissenschaftliche Richtung wollte, hat mich die Idee des Dualen Studiums begeistert. Ich habe gerade einen Zehn-Stunden-Arbeitstag hinter mir, trotzdem sitze ich hier, weil die Vorlesungen von Herrn Becker einfach genial sind.“

Er habe keine kaufmännischen Vorkenntnisse gehabt, trotzdem komme er gut mit dem Lernstoff zurecht, da sehr individuell auf die Studierenden eingegangen werde. Auch Evelyn Koll (20) ist von der persönlichen Atmosphäre sehr angetan: „Wir treffen uns in Lerngruppen, um gemeinsam zu arbeiten. Auch von den Fahrzeiten her wäre ein Teilzeitstudium etwa in Köln für mich unmöglich.“

Eine persönliche Atmosphäre zeichne das Studium in Schleiden aus, wie Studienortleiter André Stoff (vorne von links) und Udo Becker, Vorstandsvorsitzender KSK und Dozent, übereinstimmend berichteten. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epaEine persönliche Atmosphäre zeichne das Studium in Schleiden aus, wie Studienortleiter André Stoff (vorne von links) und Udo Becker, Vorstandsvorsitzender KSK und Dozent, übereinstimmend berichteten. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

Schäfer ergänzt: „Weil die Dozenten wie Herr Becker aus Unternehmen aus der Region stammen, kann man auch gleich wichtige berufliche Kontakte knüpfen.“ Udo Becker wiederum schwärmt von den Studenten: „Die sind sehr motiviert, trotz manchmal eher schwieriger Voraussetzungen. Wir haben beispielsweise eine alleinerziehende Mutter unter den Studenten, die also Arbeit, Familie und Ausbildung koordinieren muss.“

Er betonte die Bedeutung eines Studienortes gerade im Südkreis: „Wir haben durch unser Geschäftsgebiet engen Kontakt zu Unternehmern und weiteren Bürgern hier. Um dem demografischen Wandel und der Stadtflucht entgegenzuwirken, ist es wichtig, jungen Menschen vor Ort bestmögliche berufliche Qualifizierungen anzubieten.“ So könne auch einem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Die nächsten Informationsveranstaltungen für Studieninteressenten finden in den Räumen des Städtischen Gymnasiums Schleiden, Blumenthaler Str. 7, jeweils um 18 Uhr am Dienstag, 19. April, Donnerstag, 19. Mai, Donnerstag, 23. Juni, Dienstag, 19. Juli und Donnerstag, 18. August, statt. Für Montag, 20. Juni, ab 18 Uhr ist von der RFH ein Wirtschaftssymposium im Kurparkhotel Gemünd geplant. Schwerpunktthema ist Personalentwicklung in der Region. Nach einem Impulsvortrag soll es eine Talkrunde geben, zu der unter anderem Udo Meister, Bürgermeister Stadt Schleiden, und Udo Becker eingeladen sind.