Hommage an das Tischlerhandwerk

Im KSK-Beratungscenter Kirchplatz wurden die Gewinner der „Guten Form 2016“ prämiert – Ausstellung mit Gesellenstücken zeigt Kreativität und Fortschrittlichkeit des Tischlerhandwerks.

 

Euskirchen – Einmal im Jahr wird im KSK-Beratungscenter „Kirchplatz“ eine Lanze für das Tischlerhandwerk gebrochen. Dann dürfen junge Nachwuchstischler dort ihre Gesellenstücke präsentieren, die sie erfolgreich für den Wettbewerb „Die gute Form“ eingereicht haben. „Unser Beratungscenter im Zentrum von Euskirchen gehört zu den wenigen Einrichtungen, in denen wir noch genügend Platz für eine solche Ausstellung haben“, begrüßte KSK-Vorstandsmitglied Hartmut Cremer die Gäste und betonte, dass man der Tischlerinnung auch zukünftig gerne diese Ausstellungsmöglichkeit einräumen wolle, zumal man aufgrund der hohen Kundenfrequenz im BC „Kirchplatz“ vielen Menschen die prämierten Gesellenstücke präsentieren und so der Bevölkerung die Leistungsfähigkeit des Tischlernachwuchses demonstrieren könne.

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Vorstandsmitglied Hartmut Cremer überreichte an alle prämierten und mit einer Urkunde ausgezeichneten Tischler noch ein besonderes Geschenk der KSK. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Dass dies ganz im Sinne der Tischlerinnung ist, darauf verwies deren Vorstandsmitglied Arno Müller: „Wir können uns nicht mehr einfach darauf verlassen, dass junge Nachwuchskräfte von selber auf uns zu kommen, da wir in Konkurrenz mit einer Vielzahl von attraktiven Berufsbildern stehen, bei denen oft schon ein Vielfaches unserer Ausbildungsvergütung gezahlt wird.“ Müller bedankte sich daher besonders bei der Kreissparkasse, die es seit Jahren ermögliche, den Beruf des Tischlers der Bevölkerung ein Stück näher zu bringen: „So können wir zeigen, wie kreativ und fortschrittlich der Beruf des Tischlers ist und so in einen Dialog mit zukünftigen Nachwuchskräften oder auch Kunden kommen.“

BC-Leiterin Melanie Möseler und ihr Team hatten wieder für echtes Ausstellungsflair in den Sparkassenräumen gesorgt und bewirteten die Gäste wie bei einer Vernissage mit kühlen Getränken. Und selbstverständlich gab es für die Gewinner auch noch einen KSK-Extrapreis. Auch Vorstandsbeauftragter Helmut Habscheid hatte es sich nicht nehmen lassen, die Arbeiten des Tischlernachwuchses zu begutachten.

Arno Müller betonte, dass bei der „Guten Form“ nicht nach den technischen Kriterien der Gesellenprüfung bewertet werde, sondern es zählten hier vor allem Eigenständigkeit und Qualität der Idee, die Gliederung, die Proportionen und die Material- und Farbkomposition des Werkstücks. Darüber hinaus lege man besonderes Augenmerk auf die Nutzungsqualität hinsichtlich des Zwecks, der Handhabung und der Ergonomie der eingereichten Arbeit. Die Jury bestand in diesem Jahr aus dem Ehrenobermeister der Tischlerinnung Paul Reiner Züll, dem Geschäftsführer der „positiv“ Multimedia GmbH Alexander Kürsten sowie Oberstudiendirektorin Birgit Pfannenschmidt.

Den ersten Platz beim diesjährigen Wettbewerb belegte Lukas Müller aus der Schreinerei Müller in Heimbach-Blens. Lukas Müller hatte ein Hängeschränkchen erstellt, an dem die Jury das schlichte, klare und funktionale Erscheinungsbild im Retro-Look lobte. Es sei zwar „nicht unverwechselbar, dafür jedoch einzigartig.“

Isaak Henrichs landete mit seinem Esstisch in Eiche auf Platz zwei. Statt eines rustikalen Eichenmöbelstücks hatte Henrichs, der seine Ausbildung in der Tischlerei Müller in Marmagen absolviert, seinem Tisch einen eher zierlichen Charakter verliehen. Die schlichte, grazile Linienführung und das große Platzangebot auf dem Tisch überzeugten die Jury.

 

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Wettbewerbsgewinner Lukas Müller (vorne) präsentierte stolz sein Hängeschränkchen, dahinter stehend v.l.: Richard Schaefer, stellvertretender Tischlerinnungs-Obermeister, Hartmut Cremer, KSK-Vorstandsmitglied, Anton Berg (Belobigung), Arno Müller Vorstandmitglied Tischlerinnung, Ruth Hellmanns (Belobigung), Isaak Henrichs (2. Platz) und Felix Kohnert (3. Platz). Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Ebenfalls ein Hängeschränkchen, jedoch im recht ausgefallenen Design, hatte Felix Kohnert aus dem Betrieb Vogelsberg Innenausbau in Mechernich-Vussem erstellt. Die Jury war begeistert von der konsequenten und sauberen Verarbeitung und nannte das Möbelstück „einzigartig und unverwechselbar“.

Neben den drei Hauptpreisen sprach die Jury auch noch zwei Belobigungen aus. Die erste Belobigung ging an Anton Berg von Jenniches Treppenbau in Blankenheim. Bergs Esstisch in Eiche rustikal präsentierte sich quasi als Gegenstück zum filigranen Eichentisch von Isaak Henrichs. Das Erscheinungsbild des Tisches liege im Trend, urteilte die Jury. Am rustikalen und dennoch geradlinigen Design hob man besonders die versteckt angeordneten Schubladen hervor, die als „nützliches Feature“ bezeichnet wurden.

Ebenfalls eine Belobigung für ihren Schreibtisch mit weißer Tischplatte und massiver Rahmenkonstruktion erhielt Ruth Hellmanns vom Fensterbau Peetz in Kall. Hier lobte die Jury vor allem das schöne Farbspiel der Materialien sowie die Dimensionsgestaltung.