Kreisverkehrswacht sucht Nachfolger
Nach 28 Jahren im Vorsitz stellt Heinz Hentz (79) sein Amt zur Verfügung – Landrat Günter Rosenke: „Die Arbeit der Kreisverkehrswacht muss fortgesetzt werden – zum Wohle unserer Kinder!“ – Kreissparkasse Euskirchen hat 135.000 Euro in den vergangenen Jahren gespendet.
Kreis Euskirchen – Bei der Kreisverkehrswacht Euskirchen geht eine Ära zu Ende: Heinz Hentz muss aus Altersgründen nach 28 Jahren vorbildlicher Arbeit den Vorsitz des Vereins abgeben. Die Suche nach einem Nachfolger des 79-Jährigen läuft schon seit Längerem, bisher vergeblich. Jetzt hat Landrat Günter Rosenke das Thema zur Chefsache erklärt: „Die Arbeit der Kreisverkehrswacht muss fortgesetzt werden – zum Wohle unserer Kinder!“
Die Zahlen sprechen für sich: Allein in den vergangenen 20 Jahren hat die Kreisverkehrswacht 360.000 Euro in die Verkehrserziehung der Kinder investiert. Dabei konnte Hentz auch zahlreiche Spenden akquirieren, unter anderem von der Kreissparkasse Euskirchen, die allein in dieser Zeit 135.000 Euro stiftete.
„Wir unterstützen die Kindertagesstätten und Schulen mit Fahrzeugen und Spielen, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu trainieren und letztlich dafür zu sorgen, dass weniger Kinder im Straßenverkehr verletzt werden“, sagt Heinz Hentz. Um Kosten zu sparen, hat er die Fahrzeuge oft als Bausatz gekauft und sie dann in der heimischen Garage zusammengeschraubt.
So kennt und schätzt man ihn: Heinz Hentz bei einer der zahlreichen „schönen Bescherungen“, die er Kindern im gesamten Kreisgebiet bereitet hat. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
1989 wurde der ehemalige Polizist zum Vorsitzenden bestellt. Das Amt hat er nun fast drei Jahrzehnte mit großem Engagement und mit viel Begeisterung ausgefüllt, wobei er von seiner Ehefrau Marlies und auch von Tochter Elke Heimes unterstützt wurde. „Die Verkehrswacht war in den letzten Jahren schon so eine Art Familienunternehmen“, sagt Marlies Hentz und schmunzelt. Doch jetzt sei es an der Zeit für einen Führungswechsel: „Jetzt müssen Jüngere ran“, so der Euskirchener.
Unterstützung für ihr Anliegen findet Familie Hentz sowohl bei Landrat Günter Rosenke wie auch bei Johannes Winckler, dem Beigeordneten der Stadt Euskirchen. „Die Arbeit der Kreisverkehrswacht ist auch nach 65 Jahren von enormer Bedeutung für unsere Kinder“, betont Rosenke, der als Kreispolizeichef sehr genau weiß, wie wichtig die Bewegungs- und Verkehrserziehung für die Kinder ist. „Kinder sind besonders gefährdet, deshalb ist es unverzichtbar, dass sie frühzeitig geschult werden.“
Auch Johannes Winckler lässt keinen Zweifel an der Bedeutung des Vereins: „Heutzutage sind schon Kleinstkinder in den Kitas. Auch sie müssen beschäftigt und gefördert werden – genauso wie die Kinder in den Ganztagsschulen. Dabei spielt die Verkehrswacht eine herausragende Rolle.“
Sowohl Kreis- wie auch Stadtverwaltung bieten einem neuen Vorsitzenden und dessen Team administrative Unterstützung an, etwa wenn es darum geht, Räume zur Verfügung zu stellen. Auch Heinz und Marlies Hentz werden mit Rat und Tat zur Seite stehen und den Nachfolger gewissenhaft einarbeiten. „Das ist alles gut zu schaffen. Der oder die Neue profitiert ja davon, dass der Verein gut aufgestellt und anerkannt ist“, so Heinz Hentz.
Interessenten erhalten nähere Informationen bei Landrat Günter Rosenke, Tel. 0 22 51-15-333.
Die Kreisverkehrswacht Euskirchen wurde 1952 gegründet. Die bisherigen Vorsitzenden: Kaspar Zander (bis 1957), Alwin Klunkert (bis 1959), Gerhard Lückerath (bis 1965), Willi Wisskirchen (bis 1989) und Heinz Hentz. 360.000 Euro wurden in den vergangenen Jahrzehnten in die Verkehrssicherheit der Kinder investiert, etwa durch die Anschaffung von Fahrzeugen und Spielen zur Motorikschulung oder durch Verkehrserziehung in Grundschulen. Auch für die Flüchtlingshilfe engagiert sich die Verkehrswacht, die derzeit 57 Mitglieder hat. Die Einnahmen erhält der Verein durch Sponsoren und Bußgelder der Gerichte.