Fairplay Smart-Tour: Der Zuspruch wird immer größer

70 junge Leute mit und ohne Handikap sowie 20 Betreuer machten sich wieder für einen guten Zweck auf den Weg von Köln nach Jünkerath – KSK Euskirchen gehört zu den Sponsoren der ersten Stunde – NEW half bei der Logistik und spendierte die Verpflegung

 

Kreis Euskirchen – Es gibt wiederkehrende Veranstaltungen, die von Jahr zu Jahr mit geringerem Zuspruch zurechtkommen müssen, und es gibt die Fairplay Smart-Tour, die sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Gleich 70 Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap schickte Sportmoderator Florian König am letzten Tag im Mai in Köln auf den Weg in die Eifel. Im vergangenen Jahr waren es 39 Schüler gewesen, die noch dazu bei extrem schlechten Wetterbedingungen an den Start gingen. Das hatte dem Spaß aber offensichtlich keinen Abbruch getan, so dass sich in diesem Jahr mehr Fahrerinnen und Fahrer denn je in den Sattel schwangen.

Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handikap machten sich für einen guten Zweck auf den Weg nach Jünkerath. Bild Michael ThalkenSchülerinnen und Schüler mit und ohne Handikap machten sich für einen guten Zweck auf den Weg nach Jünkerath. Bild Michael Thalken

 

 

Angesichts des guten Wetters herrschte am Donnerstagmorgen in der LVR-Irena-Sendler-Schule in Euenheim entsprechend gute Laune bei den Kindern und ihren 20 Betreuungspersonen, die aus zehn Förder- und Regelschulen aus Köln, Kall und Euskirchen kommen. In Euenheim hatte der Tross, dem die Fahrt von Köln aus bereits in den Beinen saß, übernachtet. Am Donnerstag ging es dann trotz Muskelkater weiter nach Nettersheim und von dort nach Jünkerath, wo der Staffelstab an die große Fairplay-Tour übergeben wurde.

Lehrer Ralf Mertens freute sich besonders über die Sponsoren, die die Fairplay-Smart-Tour nun schon im fünften Jahr wieder möglich gemacht hatten. „In diesem Jahr neu dabei sind die Nordeifelwerkstätten“, berichtete er und verwies auf Geschäftsführer Wilhelm Stein, der es sich nicht hatte nehmen lassen, die jungen Leute persönlich beim Start anzufeuern. Die NEW habe ihre spontane Hilfe zugesagt, als es einen Engpass gegeben habe. „Unser Logistikunternehmen EULOG kümmert sich darum, dass alles, was für die Tour benötigt wird, von A nach B transportiert wird, und unser Cap-Markt aus Kuchenheim hat die Verpflegung der Radfahrer übernommen“, berichtete Stein.

Schulleiterin Karin Hambach, Rita Witt, Direktorin KSK-Vorstandsstab, und Wilhelm Stein, Geschäftsführer NEW, feuerten die Teilnehmer der Fair Play Tour beim Start an. Bild Michael ThalkenSchulleiterin Karin Hambach, Rita Witt, Direktorin KSK-Vorstandsstab, und Wilhelm Stein, Geschäftsführer NEW, feuerten die Teilnehmer der Fair Play Tour beim Start an. Bild Michael Thalken

 

 

Seit der ersten Tour mit von der Partie ist die Kreissparkasse Euskirchen (KSK). Für Rita Witt, Direktorin des KSK-Vorstandsstabs, gehört die Fairplay Smart-Tour seit Jahren zum festen Bestandteil ihres Terminkalenders. Soviel Teamgeist wurde denn auch mit einem originalen Smart-Tour-Radhemd belohnt. Rita Witt revanchierte sich mit einer ganzen Tüte voll Traubenzucker.

„Wir betreuen die Tour seit Beginn an mit demselben Team“, berichtete Ralf Mertens. Das schweiße zusammen und man könne sich aufeinander verlassen. Von Euenheim aus gingen zusammen mit den Betreuern 90 Teilnehmer an den Start. Das sei schon eine besondere logistische und organisatorische Herausforderung. „Ich denke, hundert Teilnehmer können es insgesamt werden, mehr wären nicht gut“, so Mertens.

Bei der Fahrt geht es nämlich längst nicht nur ums Radeln. Teamgeist und „Fairplay“ sollen auch mit anderen Aktionen eingeübt werden. „So lesen wir den Kindern jeden Tag eine Geschichte aus dem Sport vor, die das Fairplay illustriert“, berichtete Mertens. Aber auch beim gemeinsamen Klettern oder am Lagerfeuer werde das respektvolle Miteinander spielerisch eingeübt.

70 Kinder, 20 Betreuer und die Sponsoren, Rita Witt, KSK Euskirchen, und Wilhelm Stein, Nordeifelwerkstätten, beim Start an der Irena-Sendler-Schule in Euenheim. Bild Michael Thalken70 Kinder, 20 Betreuer und die Sponsoren, Rita Witt, KSK Euskirchen, und Wilhelm Stein, Nordeifelwerkstätten, beim Start an der Irena-Sendler-Schule in Euenheim. Bild Michael Thalken

 

 

„Erstmals in diesem Jahr sind auch vier Tandems mit dabei, bei denen Kinder mitfahren können, die selbst nicht über genügend motorische Fähigkeiten verfügen, um eigenständig Rad zu fahren“, berichtete Mertens. Für diese Kinder sei es ein besonderes Erlebnis, den Fahrtwind im Gesicht zu spüren, dabei zu sein und so mit zur großen Gemeinschaft zu gehören.

Einer der „Co-Radler“ für einen sonst auf den Rollstuhl angewiesenen Jungen ist Heino Schumacher aus Dahlem-Schmidtheim. Der hatte die sympathische Radlerclique im vergangenen Jahr bei der „großen Schwester“ der Smart Tour, bei der er auch dieses Jahr wieder mit seinem ältesten Sohn teilnimmt, kennengelernt und spontan seine Hilfe angeboten: „Die Jugendlichen mit und ohne Behinderung so zusammen zu erleben, ist schon einen tolle Sache, das wollte ich einfach unterstützen.“ Er selbst habe vier gesunde Kinder, arbeitet im Euskirchener Miele-Werk, das er auch gleich als weiteren Unterstützer gewonnen hatte, und hat sich extra Urlaub für die Tour genommen.

Pro Tag legen die Kinder und Jugendlichen, die zwischen 10 und 17 Jahre alt sind, bis zu 60 Kilometer mit dem Rad zurück. Mit jedem zurückgelegten Kilometer sammelt die Kölner LVR-Schule Belvedere, die die Tour organisiert, Spendengelder und unterstützt damit einen wohltätigen Zweck. Bei der Tour sind folgende Schulen beteiligt: LVR-Schule Belvedere und LVR-Anna-Freud-Schule aus Köln, LVR-Irena-Sendler-Schule und GHS-Georgschule aus Euskirchen, Real- und Hauptschule aus Bad Münstereifel, Gesamtschule Jüchen, Hauptschule Kall, Schule Zülpicherstraße sowie die Graf Salentin Schule aus Jünkerath.