Sicheres Onlinebanking für Kommunen
Kommunalforum 2017 der KSK Euskirchen informierte über gleich sechs Themen, die den Kommunen im Kreis unter den Nägeln brennen – KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück klärte über die möglichen Gefahren durch Drittanbieter im elektronischen Bezahlverfahren auf
Euskirchen – Das Kommunalforum bei der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) ist mittlerweile eine feste Veranstaltung im Jahreszyklus geworden. Bürgermeister, Kämmerer und Geschäftsführer kommunaler Einrichtungen informieren sich dort praxisnah und kompetent zu aktuellen Themen, die derzeit in den Kommunen anstehen. 22 Interessenten kamen am Donnerstagmorgen ins S-Forum der KSK, wo sie von Vorstandsmitglied Holger Glück begrüßt wurden. Glück und sein Team rund um Kommunalkundenberaterin Petra Wegerhoff hatten gleich sechs spannende Themen vorbereitet und dazu die passenden Referenten gefunden.
Kämmerer, Bürgermeister und Geschäftsführer kommunaler Unternehmen informierten sich im S-Forum der KSK über aktuelle kommunale Themen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Das erste Thema „Wissenstransfer“ hatten die Kommunen im Vorfeld selbst angeregt. Für sie stellt sich die Frage, wie das gesammelte Wissen in Form von Erfahrung an die nächste Generation weitergegeben werden kann. Denn das Thema Fachkräftemangel macht auch vor den Kommunen nicht Halt, und Wissen ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Unternehmenserfolg, so Referent Steffen Weiß von Weiß-Consulting. Aus diesem Grund gab er in einem Impulsvortrag konkrete Tipps, wie man als Kommune sicherstellen kann, dass dieser Schlüssel nicht verlorengeht. Zudem stellte er Formen der Zusammenarbeit vor, mit denen Arbeitgeber dem zunehmenden Tempo des Wandels erfolgreich begegnen können.
Karl Nolden, Medialer Vertrieb KSK, informierte über die gängigen elektronischen Bezahlsysteme im Internet. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Eine weitere Aufgabe, die auf die Kommunen zukommt, ist die Einführung elektronischer Bezahlsysteme, die laut E-Government Gesetz NRW ab 1. Januar 2019 verpflichtend sind. Hierzu konnte Karl Nolden vom Medialen Vertrieb der KSK den Anwesenden wertvolle Informationen geben. Denn Nolden beschäftigt sich mit diesem Thema bereits seit 1990. Bei seinem kleinen Exkurs in die klassischen Bezahlverfahren wie Rechnung, Lastschrift, Nachnahme bezeichnete er diese bereits als „historisch“. Elektronische Bezahlverfahren hätten sich längst durchgesetzt. Doch welches der derzeit neun gängigen Bezahlverfahren ist auch sicher? Für viele Anwesende dürfte es überraschend zu hören gewesen sein, dass bei einigen Bezahlmethoden sich zwischen Kreditinstitut und Onlinehändler ein Dienstleister stellt, der nach eigenen Regeln arbeitet.
„Wenn Sie als Verbraucher einen Bezahlvorgang via PayPal auslösen, dann verpflichten Sie uns gleichzeitig, dass PayPal ihre Umsätze der letzten Wochen einsehen darf“, berichtete Holger Glück. Die erhaltenen Daten würden gezielt analysiert und an Dritte weiterverkauft, um damit Bonitätsanalysen zu erstellen oder das Kaufverhalten zu studieren. Den Verkauf seiner Daten an zahlreiche Firmen genehmige der Verbraucher mit Akzeptanz der Allgemeinen Bedingungen von PayPal.
„Den Datenschutz, den Sie bei uns als deutsches Kreditinstitut erwarten dürfen, haben Sie dort nicht“, so Glück. „Sie dürfen sich dann auch nicht wundern, wenn Sie mit Werbung zugeworfen werden.“ Denn diese Dienstleister seien zwar kostenlos, aber nicht umsonst. Glück: „Sie bezahlen mit Ihren Daten!“
KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück (v.l.) und Kommunalkundenberaterin Petra Wegerhoff begrüßten die beiden Referenten Friederike Büttner, Quartiersmanagerin Kreis Euskirchen, und Unternehmensberater Steffen Weiß. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Das deutsche Pendant zu PayPal sei „paydirekt“, berichtete Karl Nolden. „Dabei handelt es sich um ein sicheres Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen.“ Im Unterschied zu anderen Bezahldiensten sei „paydirekt“ kein Drittanbieter, sondern eine Zusatzfunktion des Girokontos, mit deren Hilfe man schnell und unkompliziert im Internet bezahlen könne. „Hierbei stehen sich also nur Kreditinstitut und Onlinehändler gegenüber, ohne dass ein Dritter auf Ihre Daten zugreifen kann“, erklärte Nolden.
Neben „paydirekt“ stellte Nolden noch weitere Bezahlmöglichkeiten ohne Drittanbieter vor wie beispielsweise „giropay“, eine Kooperation der deutschen Kreditwirtschaft, der Sparkassen-Finanzgruppe, den IT-Dienstleistern der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Postbank AG.
Marion Trautmann von der Geschäftsstelle Quartiersakademie NRW stellte die Facetten des Quartiersmanagements dar. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Weitere Themen an diesem Tag waren das Projekt „Quartiersmanagement“, das von Marion Trautmann von der Geschäftsstelle Quartiersakademie NRW vorgestellt wurde, und mit dem versucht wird, Bürgerinnen und Bürger in die Stadtentwicklung vor Ort stärker als bisher mit einzubeziehen, indem man sehr kleinteilig auf die Interessen und Belange der Bewohner eingeht.
Konkreter und vor allem regionaler ging es in dem Vortrag von Friederike Büttner zu, die die altersgerechte Quartiersentwicklung in Sistig und Scheven vorstellte. Schließlich zeigte Frank Langenhöfer, Gebietsleiter Deutsche Leasing, Leasinglösungen für kommunale Investitionen auf, und Jürgen Assmann, Depot A Manager der KSK, verschaffte den Anwesenden einen aktuellen Überblick zu den Themen Konjunktur und Zinsen in der Welt.