„Wenn man sich engagiert, ist auch jemand da, der einem hilft“

DRK-Kita in Mühlheim stellte den ersten Teil des neugestalteten Außengeländes vor – Kinder bewarben sich zwecks Förderung mit einem Video bei der KSK-Bürgerstiftung – Zahlreiche Sponsoren kamen zur Einweihung der neuen Matschanlage

 

Blankenheim-Mühlheim – Mit Sonnenbrillen auf der Nase tanzten über 20 Kinder am Freitagmorgen in der DRK-Kita in Mühlheim den „Gangnam Style“. Gedacht war die kleine Einlage der „Mühlenzwerge“ für die zahlreichen Besucher, die sich an diesem Vormittag über die neu gestalteten Außenanlagen des Kindergartens informieren wollten.

Mit Sonnenbrillen auf der Nase wurde zu „Gangnam Style“ getanzt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Mit Sonnenbrillen auf der Nase wurde zu „Gangnam Style“ getanzt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

„Bei diesem Beteiligungsprojekt haben viele Sponsoren, Eltern und Mühlheimer mitgewirkt, ohne die wir unsere Pläne niemals hätten umsetzen können“, freute sich Kita-Leiterin Anja Erharter. Unter dem Begriff „Partizipation“ hatte das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen erstmals die Kinder in die Entscheidungsarbeit mit eingebunden. Mit anderen Worten: Sie durften selbst ihre Wünsche äußern, wie sie sich die Gestaltung ihres Außengeländes zukünftig vorstellten.

 

In einem selbstkomponierten Lied sangen die Kinder zur Gitarre von Anja Erharter von der „Partizipation“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
In einem selbstkomponierten Lied sangen die Kinder zur Gitarre von Anja Erharter von der „Partizipation“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

„Natürlich mangelte es den Kindern nicht an Ideen“, sagte Erharter. „Wir fragten uns allerdings, wie wir diese Wünsche, die sie in ihren Traumkindergärten aus Pappe gebastelt hatten, alle bezahlen sollten.“

 

Die Mamas hätten zwar „geschaufelt wie die Weltmeister“, aber zum Glück habe es auch noch zahlreiche große und kleine Sponsoren gegeben, darunter viele Firmen aus dem Blankenheimer Raum. „Auch wenn wir bislang noch längst nicht jeden Wunsch erfüllen konnten, so freuen wir uns doch, dass wir heute bereits die ersten neuen Bewegungsbereiche einweihen können“, so Erharter. Man dürfe allerdings keine „Riesendinger“ erwarten, aber die hätten die Kinder auch gar nicht haben wollen.

Ausdrücklicher Wunsch des Nachwuchses sei vielmehr eine Sandmatschanlage gewesen, aber keine aus Metalltischen, wie man sie in Katalogen bestellen kann, sondern eine mit Holzrinnen, einer Handpumpe und selbst modulierten Wasserläufen. Erst am frühen Morgen war der Bauhof mit den letzten Arbeiten fertiggeworden und hatte den lang ersehnten Sand in die Anlage eingefüllt. „Es war knapp, aber wir haben es geschafft“, so Erharter.

Große Freude herrschte, als das Wasser tatsächlich durch die angelegten Rinnen schoss. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Große Freude herrschte, als das Wasser tatsächlich durch die angelegten Rinnen schoss. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Ein weiterer Sandkasten und Balken zum Balancieren runden den ersten Teil der Neugestaltung ab. Insgesamt habe die Kita knapp 5500 Euro an Zuwendungen erhalten. Erharter: „Ausgegeben haben wir davon bislang erst 1300 Euro, so dass wir noch weitere Kinderwünsche wie beispielsweise eine Seilbahn oder eine Boulderwand erfüllen können.“

 Julian hatte sich in seinem Traumkindergarten eine Seilbahn und einen Brunnen mit Wasserlauf gewünscht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Julian hatte sich in seinem Traumkindergarten eine Seilbahn und einen Brunnen mit Wasserlauf gewünscht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann berichtete, dass die Kinder sogar beim „Crowdfunding“ mit eingebunden gewesen seien. Ein junger Mann habe in seinem Büro angerufen und ein „bisschen Geld“ gewollt, erinnerte er sich. Bei einem Gespräch im Rathaus habe man dann Nägel mit Köpfen gemacht. Hartmann signalisierte, dass in Rat und Verwaltung auch weiterhin mit Kooperationsbereitschaft zu rechnen sei.

 

Auch Markus Ramers, Kuratoriumsvorsitzender der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen, der mit Volker Harwarth von der KSK vorbeischaute, erinnerte sich am Rande der Veranstaltung an den originellen Antrag, den die Kinder bei der Bürgerstiftung gestellt hatten. „Die Kinder legten ein Video bei, in welchem sie selber von ihren Wünschen berichteten“, so Ramers. Bürgerschaftliches Engagement wie in Mühlheim werde von der Bürgerstiftung besonders gern unterstützt. „Es ist wichtig, dass die Kinder begreifen, dass wenn man sich für eine gute Sache engagiert, auch jemand da ist, der einem hilft.“

Nachdem das Absperrband durchtrennt war, herrschte ein großer „Run“ auf die neue Matschanlage. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Nachdem das Absperrband durchtrennt war, herrschte ein großer „Run“ auf die neue Matschanlage. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Ralf Krutwig, stellvertretender Geschäftsführer des DRK Euskirchen, berichtete, dass es das erste große Projekt des Roten Kreuzes in Sachen Partizipation gewesen sei. „Wir sind überrascht, wie gut das funktioniert hat, und werden natürlich als Verband selber auch noch etwas zu den Baumaßnahmen zuschießen“, versprach er.