„Der Wind ist wichtig, der Rest ist uns egal“

Auf dem Zülpicher Wassersportsee fand am Wochenende die Regatta der Windsurf-Bundesliga West und Nachwuchsbundesliga West unter der Schirmherrschaft der Kreissparkasse Euskirchen statt – Ausrichtender Verein war der RWSG Zülpich
Zülpich – Ende der 1970er Jahre war Windsurfing eine Trendsportart. Der starke Wind, der den Surfern damals die Segel blähte, hat sich zwar heute gelegt, und die, die sich immer noch aufs Brett stellen, tun dies weit weniger aus einem Sunnyboy-Lebensgefühl heraus, sondern aus rein sportlicher Motivation. Denn Windsurfing ist ein anspruchsvoller Sport, der nicht in der beheizten Schwimmhalle quasi unter gleichbleibenden Laborbedingungen stattfindet, sondern der mit den Widrigkeiten von Wind und Wetter parat kommen muss, ja ohne diese gar nicht denkbar wäre.

Auch für Nachwuchs ist bei den Windsurfern gesorgt: Rita Witt, Direktorin des KSK-Vorstandsstabs, gratulierte Leander Kraft und Felix Burger vom WSC Saar 5 in der U 15-Gruppe. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

„So gesehen hatten wir am Wochenende ein super Wetter“, freute sich der Vorsitzende der Rheinischen Windsurfing Gemeinschaft (RWSG), Dieter Adolph, „denn der Wind ist wichtig, der Rest ist uns egal.“ Ob es also zwischendurch mal regnet oder die Sonne scheint, ist einem Surfer gleichgültig. Einzig am Sonntagmittag, als ein Gewitter über dem Zülpicher See heranzog, entschied die Rennleitung, die beiden letzten Läufe der Regatta der Windsurf-Bundesliga West und Nachwuchsbundesliga West abzubrechen. Doch zu der Zeit hatte man bereits vier Läufe hinter sich, so dass eine Teilnehmerwertung, für die man nur drei Läufe benötigt, kein Problem darstellte.
„Die Veranstaltung war sehr gut besucht“, freute sich Adolph. Rund 50 Sportlerinnen und Sportler hatten am 41. Rheinland Cup teilgenommen. Viele von ihnen war von weither angereist, kamen aus dem Saarland, aus Mainz, Paderborn oder dem Münsterland. „Die Leute kommen gern an den Zülpicher See“, so der Vereinschef. Denn der See eigne sich nicht nur hervorragend für das Windsurfen, auch die Infrastruktur des RWSG mit eigenem Clubheim, neuem Sanitärbereich, großer Wiese und demnächst auch Terrassendeck könne sich sehen lassen.

Das beste Team auf dem Longboard: Markus Bouhier, Fabian Aldinger und Jenny Bender. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Besonders dankbar war Dieter Adolph der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), die die Veranstaltung durch ihre Schirmherrschaft erst möglich gemacht habe. Es sei heute schwer geworden, solche Wettkämpfe ohne Sponsor auf die Beine zu stellen. Dem konnte sich der Regattaleiter Thomas Michaelis nur anschließen: „Ein solches Engagement ist für unseren Sport wirklich elementar, da dadurch nicht nur der Sport, sondern auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützt werden“, sagte er an die Adresse von Rita Witt, Direktorin des KSK-Vorstandsstabs, die an den Zülpicher See gekommen war, um die Siegerehrung vorzunehmen. Dabei hatte sie alle Hände voll zu tun, denn die Zahl der Urkunden und Pokale, die an diesem Sonntag übergeben werden mussten, war recht beachtlich.
„Am meisten freut es uns, dass wir endlich wieder ein eigenes Regattateam ins Rennen schicken konnten“, so Adolph. „In der Nachwuchsbundesliga West hat unser Team, bestehend aus Michael Selent, Jens Schulte und Lars Kleist, auf Anhieb Platz neun belegt. Das ist ein sehr guter Start.“ Auf Platz eins landete der SC Mainz 1, gefolgt vom DWSC Großenbrode und JW Paderborn 2.

Einen beachtlichen 15. Platz in der Einzelwertung gelang Michael Selent hier mit Rita Witt. Im Team landete er sogar auf Platz 9. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

In der Einzelwertung schaffte es Michael Selent vom Team RWSG Zülpich 1 auf Platz 15. Auch hier hatten die Sportler der arrivierten Clubs die Nase vorn: So landete Andre Hartung vom DWSC Großenbrode 1 auf Platz 1, gefolgt von Fabian Aldinger vom SC Mainz 1 und seinem Teamkollegen Markus Bouhier.
„Der RWSG ist auch für junge Familien ansprechend geworden“, berichtete Dieter Adolph. So biete man auch Stand Up Paddling (SUP) und Kajakfahren an. Vereinsmitglieder erhielten darüber hinaus Training und Schulung. „Auch in diesen Bereichen wollen wir zukünftig Wettbewerbe organisieren“, so Adolph. Los geht es bereits am 9. Juni. Dann startet der 1. Zülpicher Stand Up Paddling-Wettbewerb. Weiterhin ist ein Tandem-Cup in Planung. Näheres dazu sowie die kompletten Ergebnislisten des 41. Rheinland Cups kann man auf der Homepage des RWSG einsehen.

Nach zwei Tagen Windsurfen erhielten die rund 50 Teilnehmer ihre Urkunden und Pokale. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

 

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