Naturpark Nordeifel brachte im vergangenen Jahr 350.000 Euro in die Region

ene-Unternehmensgruppe stellte „Dachkammer“ für Jahrespressekonferenz zur Verfügung und beteiligt sich an der Inwertsetzung bisher unbekannter naturtouristischer Ziele – Manfred Poth bedankte sich bei KSK Euskirchen und Sparkasse Düren für die verlässliche finanzielle Unterstützung

Kall – Dass Markus Böhm, Geschäftsführer der ene-Unternehmensgruppe, am Dienstagmittag in der sogenannten „Dachkammer“ des regionalen Energieversorgers die komplette Vorstands- und Projektleiterriege des Naturpark Nordeifels zur Jahrespressekonferenz begrüßte, bedarf der besonderen Erklärung. Zum einen stellte die „ene“ natürlich gern ihren Tagungs- und Veranstaltungsraum für solche Aktivitäten zur Verfügung. „Eifel ist bei uns Programm“, sagte Markus Böhm und betonte, dass die Menschen, die Unternehmen sowie Vereine und Institutionen im Eifelraum bei allen Aktivitäten der „ene“ immer im Fokus stehen. Zum anderen aber gebe es einen weitaus handgreiflicheren Grund für den Besuch des Naturparks Nordeifel bei der „ene“: Der regionale Energiedienstleister sei u.a. auch Mitsponsor eines Projekts.

Für Manfred Poth war es die erste Jahrespressekonferenz als Vorsitzender des Naturparks. „Ich habe hier ein gut bestelltes Feld vorgefunden“, berichtete er. Die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus sei hervorragend. Besonders am Herzen liege ihm jedoch eine noch intensivere Zusammenarbeit mit Ostbelgien. „Hier könnten wir gemeinsam europäische Fördergelder in die Region holen“, so Poth.

„Jahr um Jahr gelingt es uns, mit Fördergeldern, die nur Naturparke abrufen können, in die Region zu investieren und eine nachhaltige Regionalentwicklung zu betreiben“, so Poth weiter: „Dabei ist es wichtig, den Bürgern auch immer wieder klar zu machen, dass wir uns mit dem Nationalpark Eifel und den Biostationen stets abstimmen, damit keine Doppelarbeit geleistet wird.“ Es sei darüber hinaus etwas Besonderes für einen Naturpark, dass man in die Geschäftsstelle das LEADER-Management der Region integriert habe. „So sind wir eine der erfolgreichsten Naturpark-Regionen in NRW“, sagte Poth und dies bei einer sehr minimalistischen Stellenbesetzung. Dies soll jedoch anders werden. Manfred Poth hoffte, dass es schon bald gelingen könne, neben dem Geschäftsführer des Naturparks, Dominik Hosters, ab dem 1.1.2019 eine zweite Stelle zu finanzieren.

Die Bilanz des Naturparks Nordeifel kann sich wieder einmal sehen lassen: Bei Mitgliedbeiträgen in Höhe von insgesamt 92.000 Euro investierte der Naturpark im vergangenen Jahr in NRW über 350.000 Euro in den Natur- und Landschaftsschutz, den nachhaltigen Tourismus, die Umweltbildung und die Regionalentwicklung. Die notwendigen Gelder zur Umsetzung der Maßnahmen wurden überwiegend aus EU- und Landesfördermitteln sowie Stiftungsgeldern akquiriert.

Der Geschäftsführer des Naturpark Nordeifel, Dominik Hosters (v.l.), 1. Vorsitzender Manfred Poth, Projektleiter Peter Gieseler, LEADER-Geschäftsführer Nicolas Gath und Projektmanager Sascha Schmitz waren zu Gast bei ene-Geschäftsfüher Markus Böhm in Kall. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Manfred Poth dankte in diesem Zusammenhang auch der ene-Unternehmensgruppe für ihr Engagement sowie der Kreissparkasse Euskirchen und der Stadtsparkasse Düren, die wichtige Partner des Naturparks seien.

Dominik Hosters berichtet, dass man unter anderem für die Förderung der touristischen Infrastruktur allein 76.800 Euro jährlich ausgebe. Die Heckenpflege schlage noch einmal mit 60.000 Euro zu Buche. Hier stelle NRW einen eigenen Topf für die einmalige Heckenlandschaft der Nordeifel zur Verfügung. Und für barrierefreie Naturerlebnisangebote habe man von 2017 bis 2019 170.000 Euro investiert.

Besonders am Herzen liegt dem Naturpark derzeit das Projekt „Eifel-Trekking“. Mit einer Auslastung von 87 Prozent konnte das von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnete Projekt erneut Spitzenwerte vorweisen. „Eifel-Trekking“, so berichtete Projektmanager Peter Gieseler, versuche vor allem, das hohe Interesse am Trekking für die Nachwuchsförderung in den Wandervereinen zu nutzen. Im „Trekkingnetzwerk Eifel“ sei die Einrichtung weiterer Naturlagerplätze sowie der Ausbau bereits bestehender Wanderinfrastruktur zu einem „Trekking-Trail“ vorgesehen. Gleichzeitig hoffte er auf eine ehrenamtliche Organisationsstruktur, in der sich junge Leute um Instandhaltung und Pflege der Lagerplätze und Wege kümmerten. Für den Aufbau des Netzwerks stehen rund 200.000 Euro zur Verfügung.

Beim „Naturparkwettbewerb.2018.NRW“ überzeugte der Naturpark mit seinem Beitrag „Eifel-Schätze: heben, erleben und erhalten“ die Jury. Mit einer Projektsumme von rund 125.000 Euro werden die Projektbausteine „Kommunale.Schätze“, „Baum.Schätze“ und „Ruhe.Schätze“ unterstützt. „Schwerpunkt ist die Identifizierung und Inwertsetzung bisher unbekannter naturtouristischer Ziele“, so Projektleiter Sascha Schmitz. Dabei weisen die Kommunen beispielsweise im Baustein „Baum.Schätze“ auf alte Bäume hin, die eine Geschichte erzählen können. Diese werden in Szene gesetzt und in eine touristische Infrastruktur eingebettet. Bei den „Ruhe.Schätzen“ werden besonders gestaltete Ruhebänke in die Natur gestellt, die schon bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. 70 Prozent der Kosten werden vom Land NRW übernommen, 20 Prozent durch Kofinanzierung der Kreise Euskirchen, Düren und der StädteRegion Aachen. „Bei dem verbleibenden Anteil von zehn Prozent werden wir von der ene-Unternehmensgruppe, der KSK Euskirchen und der Sparkasse Düren unterstützt“, so Schmitz.

Nicht zuletzt erinnerte Dominik Hosters an den grenzüberschreitenden Veranstaltungskalender „Eifel-Expeditionen“ des Deutsch-Belgischen Naturparks „Hohes Venn-Eifel“. „Etwa 300 Wanderungen, Exkursionen, Ferienprogramme und Aktionstage sind in der neuen Broschüre gebündelt“, so Hosters. Der Veranstaltungskalender ist erhältlich in den Tourist-Informationen und Naturzentren der Eifel sowie direkt beim Naturpark.

www.naturpark-eifel.de

Eifeler Presse Agentur/epa