Erfolgreich seit einem halben Jahrhundert

eingestellt von Sebastian Thur am 18. Oktober 2018

Erfolgreich seit einem halben Jahrhundert

Öffentliche Ziehung des Prämiensparens der Sparkasse im Kulturkino Vogelsang lockte an die 1000 Menschen an – Vorstandsmitglied Hartmut Cremer stellte Projekte aus dem PS-Zweckertrag vor – Mit „Black Fööss“ und „Domstürmer“ wurde nicht am Programm gespart

 

Schleiden-Vogelsang – Wenn 1000 Menschen mit 1000 roten Knicklichtern gemeinsam aus voller Kehle bekunden, dass sie „zo Foß no Kölle gon“ möchten, dann ist ohne Zweifel wieder PS-Auslosung im Kulturkino Vogelsang angesagt. Dabei ist dieser kollektive Exodus in Richtung Domstadt absolut nicht notwendig, da die Kreissparkasse Euskirchen (KSK) jedes Jahr aufs Neue dafür sorgt, dass die Garanten Kölschen Lebensgefühls zu den Eifelern kommen, wenn auch nicht zu Fuß.

Überall nur frohe Gesichter beim „Rheinischen Abend“ im Kulturkino. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

In diesem Jahr trudelten die ersten Gäste bereits am frühen Nachmittag ein, um sich einen guten Platz für die erst am Abend stattfindende Veranstaltung zu sichern. „Dabei hatten wir gedacht, dass es aufgrund der Herbstferien etwas schwerer werden würde, alle Karten zu verkaufen. Aber erstaunlicherweise waren wir schneller ausverkauft denn je“, freute sich Iris Esselborn von der Marketingabteilung der KSK.

Moderiert wurde der Abend erneut von Talentproben-Präsentator Michael Büttgen alias Linus. Linus weiß, wie man Leute rasch in Stimmung versetzt, nämlich mit einem Medley bekannter Kölscher Lieder, das die Eifeler wie aus dem Effeff beherrschen, gepaart mit einer gekonnten Stimmenimitation auf Kosten von Rainer Callmund, der zum Gaudi des Publikums eine allgemeine Sicherheitsunterweisung vornahm und mahnte, auf keinen Fall die Sitzkissen mitgehen zu lassen. Eine Aufforderung, der jedoch nicht alle Gäste nachkamen.

Auch der komplette Vorstand der KSK feierte im Kulturkino begeistert mit. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Seit über 50 Jahren ist das Erfolgsrezept des PS-Sparens, eine Kombination aus Gewinnspiel und Geldanlage, so einfach wie genial: Fünf Euro kostet ein PS-Los, vier Euro davon spart der Kunde und ein Euro beträgt der Loseinsatz. Da die Sparkassen das PS-Sparen ohne eigenen Profit betreiben, können sie 25 Prozent des Loseinsatzes wieder für das Gemeinwohl ausschütten. So werden in einem Umfang von monatlich rund drei Millionen Euro bundesweit Gewinne in Beträgen zwischen 2,50 Euro und 250 000 Euro an die PS-Losbesitzer ausgezahlt.

KSK-Vorstandsmitglied Hartmut Cremer berichtete über vier ausgewählte Projekte, die durch den PS-Zweckertrag maßgeblich gefördert werden konnten. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Rund 200.000 Euro flossen über den sogenannten PS-Zweckertrag allein im vergangenen Jahr wieder in kulturelle, sportliche und soziale Projekte des Kreises Euskirchen. KSK-Vorstandsmitglied Hartmut Cremer stellte vier ausgewählte Beispiele vor: Eines der Hauptanliegen der KSK sei es seit vielen Jahren, Kindern im Kreis Euskirchen einen Sommerurlaub zu ermöglichen, Kindern, die ansonsten vielleicht nicht die Möglichkeit hätten, Ferien vom Alltag zu machen. „Hier leisten wir Jahr um Jahr einen sehr namhaften Betrag“, so Cremer. Allein die Stadtranderholung in Euskirchen, eine Maßnahme von mehreren im Kreis, die von der Stadt, dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk organisiert wird, erhält jährlich 10.000 Euro. In 2018 nutzten über 500 junge Leute das Angebot und nahmen an zahlreichen Aktionen und Angeboten in der Region teil.

Mit weiteren 5500 Euro aus dem PS-Zweckertrag wurde im Sommer dieses Jahres ein Medienscout-Projekt gefördert, bei dem gleich drei weiterführende Schulen aus dem Kreis Euskirchen engagierte Jugendliche zu Internetexperten ausbilden ließen. Diese jungen Leute können nun ihr Wissen über die Nutzung digitaler Medien an andere Schüler weitergeben. Ziel ist es, verantwortungsvoll mit der digitalen Welt umzugehen, angefangen von sicheren Passwörtern über Urheberrecht und Cyber-Mobbing bis hin zum Erkennen von Suchtpotentialen. „Das Internet bietet ohne Frage viele Möglichkeiten, es ist aber auch wichtig, dass man bestimmte Regeln beachtet“, so Cremer.

Die vier beispielhaften Projektförderungen durch den PS-Zweckertrag werden auch in einem kurzen Video der Eifeler Presse Agentur vorgestellt: https://youtu.be/wQGVj6YnnLg

Weiterhin erhielt die Dorfgemeinschaft Dreiborn einen Zuschuss in Höhe von 12.500 Euro, um den historischen und in die Jahre gekommenen Dorfsaal des Ortes, der seit 90 Jahren das Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens aller Dreiborner ist, zu renovieren und zu modernisieren. Die bisherigen Betreiber, Ottmar und Monika Hilgers, die den Dorfsaal bereits 1969 übernommen und ihm in liebevoller Kleinarbeit sein heutiges Aussehen verliehen, gingen vor einiger Zeit in den Ruhestand. Damit der Saal aber dauerhaft weiter betrieben werden kann, entschied sich die Dorfgemeinschaft Dreiborn, das Gebäude zu übernehmen. Die KSK unterstützt das ambitionierte Vorhaben und sorgt somit dafür, dass die Dorfgemeinschaft auch weiterhin einen Treffpunkt hat, an dem Jung und Alt generationenübergreifend beisammen sein können.

Als viertes Beispiel schließlich erwähnte Cremer eine Unterstützung für den Taekwondo Club Schleiden. Dort seien mit dem PS-Zweckertrag neue Trainingsgeräte angeschafft worden. Dass in Schleiden „sehr effizient und sehr erfolgreich Sport betrieben“ werde, könne man allein an den beiden Athleten Jessica Rau und Triumf Beha sehen, die erst kürzlich ein weiteres Mal den Deutschen Meistertitel eingesackt hätten.

Die „Domstürmer“ hatten neben zahlreichen Evergreens auch neue Stücke im Gepäck. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Bevor die Lostrommel in Drehungen versetzt wurde, erlebten die Gäste den ersten Höhepunkt des Abends: Aus Köln waren die „Domstürmer“ angereist, die allerhand bekanntes Liedgut aus ihrem Repertoire zum Mitsingen mitgebracht hatten. Die Kölner Band rund um Frontmann Micky Nauber stellte neben den Evergreens wie „Mir sin jekumme“, „Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“ und „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ auch Stücke von ihrer neuen CD vor, die vom Publikum sogleich begeistert aufgenommen wurden.

Die beiden Zwillinge und KSK-Azubis, Jana und Julia von Wersch, halfen Harald Stobbe vom RSGV bei der Ziehung der Gewinnzahlen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Dann aber hatte Harald Stobbe vom Rheinischen Sparkassen- und Giroverband (RSGV) das Wort. Begleitet von den beiden Zwillings-Glücksfeen, Jana und Julia von Wersch, die bei der KSK im ersten Ausbildungsjahr sind, galt es unter der strengen Aufsicht des Allgemeinen Stellvertreters des Landrats, Manfred Poth, die Gewinnzahlen des Monats zu ziehen, mit denen bis zu 250.000 Euro gewonnen werden konnten. Ob jemand im Saal unter den Gewinnern war, ließ sich allerdings nicht ermitteln, da Moderator Linus davor gewarnt hatte, im Falle eines Gewinns laut zu jubeln, da der Abend ansonsten mit vielen neuen Freunden sehr teuer werden könne.

Die Lieder der „Bläck Fööss“ sind mittlerweile zum allgemeinen Kulturgut im Rheinland geworden. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Nach der Ziehung dann das nächste Highlight: Die Kölner Mundartband „Bläck Fööss“ wartete mit einem ganzen Potpourri ihrer bekanntesten und beliebtesten Songs aus ihrer mittlerweile 400 Titel umfassenden Schatzkiste auf. Ob „Drink doch eine met“, „En unserem Veedel“, „Meiers Kättche“ oder die „Kaffeebud“: Das Publikum zeigte sich text- und melodiesicher wie immer. Seit 2017 geht die Band verjüngt auf Tour, denn die Besetzung hat sich auf zwei Positionen verändert. Sänger Mirko Bäumer, ehemals Sänger der „Queenkings“, hat die Nachfolge von Kafi Biermann angetreten, und an Stelle von Peter Schütten steht nun Pit Hupperten (Gitarre, Gesang) auf der Bühne. Sowohl Bäumer mit seiner an Freddy Mercury geschulten Stimme, als auch Hupperten, der auch schon mal wie „Prince“ in den hohen Lagen zu singen vermag, stellen eine echte Bereicherung der Band dar. Auch die „Fööss“ hatten neue Lieder im Gepäck, bei deren Vorstellung das Publikum ihnen zu den selbigen lag.

Dass der Abend wieder einmal rundum erfolgreich war, war vor allem dem großen Team der Kreissparkasse Euskirchen zu verdanken, das sich im Vorfeld und vor allem am Abend erneut um die perfekte Organisation des Spektakels verdient gemacht hatte. Vom Kartenabriss bis zur Garderobe und zur Platzanweisung: die KSK-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren überall im Einsatz.

Eifeler Presse Agentur/epa