Bewerbungsgespräche der Zukunft werden anders ausfallen

Bewerbungsgespräche der Zukunft werden anders ausfallen

Bei der 71. Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Rureifel im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen war Fachkräftemangel großes Thema – 83 neue Gesellinnen und Gesellen.

Euskirchen – Sie sind sehr gesucht, werden aber immer seltener gefunden: Fachkräfte gelten immer häufiger als Mangelware, auch im Kreis Euskirchen. Das hörten die zahlreichen Besucher, die am vergangenen Dienstagabend ins S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) kamen, gleich mehrfach aus Expertenmund. Live erleben konnten sie allerdings, wie neue Junghandwerker und Junghandwerkerinnen in den Gesellenstand erhoben wurden: Denn bei der 71. Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Rureifel waren 83 Männer und Frauen aufgelistet, denen nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss eine äußerst günstige Zukunftsprognose attestiert wurde.

„Ohne Handwerk geht es nicht“, betonte KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück und berichtete, dass es hierzulande fünf Millionen Handwerker in über 130 Berufen gebe. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
„Ohne Handwerk geht es nicht“, betonte KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück und berichtete, dass es hierzulande fünf Millionen Handwerker in über 130 Berufen gebe. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

So sagte KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück in seiner Begrüßungsrede zu den jungen Handwerkern und Handwerkerinnen: „Das Handwerk boomt und ist auf gut ausgebildete Fachkräfte wie Sie angewiesen.“ Nicht nur in Deutschland sei das so, auch im benachbarten Ausland seien handwerkliche Dienstleistungen und Produkte „Made in Germany“ nach wie vor sehr gefragt. „Bremsschuh“ für die Betriebe seien nur fehlende Fachkräfte – teilweise müssten sogar Aufträge aufgrund mangelnder Personalkapazitäten abgelehnt werden und mancher Auftraggeber müsse sich auf längere Wartezeiten einstellen.

Zu lebenslangem Weiterlernen rief Willi Fetten, Stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rureifel, die Gesellinnen und Gesellen auf. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Zu lebenslangem Weiterlernen rief Willi Fetten, Stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rureifel, die Gesellinnen und Gesellen auf. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Glück beglückwünschte die jungen Leute ausdrücklich zu ihrem erfolgreichen Ausbildungsabschluss, betonte aber: „Ihre berufliche Entwicklung geht weiter – vielleicht bis zur Meisterprüfung.“ Dass lebenslanges Lernen und Aufgeschlossenheit für Neues im Handwerk gefragt sind, unterstrich auch Willi Fetten, Stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rureifel: „Das Handwerk der Zukunft wird noch komplexer und kreativer.“

„Handwerker geben bei Problemen nicht auf“, sagte Markus Ramers, Stellvertretender Landrat Kreis Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
„Handwerker geben bei Problemen nicht auf“, sagte Markus Ramers, Stellvertretender Landrat Kreis Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

In Zeiten der Digitalisierung und des schnellen Wandels in fast allen Lebensbereichen forderte auch Markus Ramers, Stellvertretender Landrat Kreis Euskirchen, die Gesellinnen und Gesellen auf: „Bilden Sie sich weiter. Die Probleme von morgen kann man nicht mit dem Wissen von gestern lösen.“ Er dankte allen an der Ausbildung Beteiligten, von Verantwortlichen in den Betrieben über Ausbilder in Berufsschulen bis hin zu Prüfern und Eltern sowie Freunden, denn „Ausbildung ist auch Gemeinschaftswerk.“ Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollten die jungen Handwerker und Handwerkerinnen anderen über ihre Erfahrungen berichten und zu „Botschaftern ihres Handwerks“ werden. Manche Handwerker wie etwa Maurer würden in Zukunft so begehrt sein, dass sie irgendwann mehr verdienen würden als etwa ein Lehrer, wie Ramers von einem Zukunftsforscher erfahren hatte: „Auch werden Bewerbungsgespräche anders verlaufen.“ Nicht der Bewerber müsse sich um den Betrieb bemühen, sondern der Betrieb um den Bewerber.

Für einen reibungslosen Ablauf der Lossprechungsfeier sorgte Uwe Günther, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Rureifel, durch seine souveräne Moderation des Abends. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Für einen reibungslosen Ablauf der Lossprechungsfeier sorgte Uwe Günther, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Rureifel, durch seine souveräne Moderation des Abends. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Auf die zahlreichen Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten im Handwerk machte auch Uwe Günther, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Rureifel, die Gesellinnen und Gesellen aufmerksam. Alle erhielten mit dem Gesellenbrief von der Handwerkskammer Aachen auch einen Wertscheck über 100 Euro für eine Fortbildung. Man müsse nicht einmal weit für ein Plus an Wissen fahren, so Günther: „Wir haben auch ein Bildungsangebot vor Ort, etwa im Berufsbildungszentrum Euskirchen.“ Der Hauptgeschäftsführer moderierte den Abend ebenso gekonnt wie entspannt und stolperte auch nicht über hierzulande ungewöhnliche Namen, als er jeden Gesellen und jede Gesellin namentlich auf die Bühne rief. Günther bedankte sich bei der Band „Snowbird“, die für den passenden musikalischen Rahmen sorgte und deren Musiker „auch ihr Handwerk verstehen“, sowie bei der KSK. Die stelle nicht nur traditionell ihre Räumlichkeiten für die Lossprechungsfeiern zur Verfügung, sondern lade im Anschluss auch zum Imbiss in der hauseigenen Kantine ein, bewirtschaftet von den Nordeifelwerkstätten (NEW).

Bei der Lossprechungsfeier wurden die Prüfungsbesten besonders geehrt, auf dem Bild zusammen mit Ausbildern, Prüfern und Verantwortlichen von Kreishandwerkerschaft und Kreissparkasse Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Bei der Lossprechungsfeier wurden die Prüfungsbesten besonders geehrt, auf dem Bild zusammen mit Ausbildern, Prüfern und Verantwortlichen von Kreishandwerkerschaft und Kreissparkasse Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

 

Als Prüfungsbeste wurden geehrt:

Bäcker/-in

Evgenia Lehn

Maurer

Sebastian Nelles

Anlagenmechaniker/-in für Sanitär- Heizungs- u. Klimatechnik

Alexander Hihn

 

Die weiteren Gesellen und Gesellinnen:

Bäcker/-in

Basil Osman

Sven Pütz

Daniel Schellin

 

Bäckerwerker/-in

Martin Frohn

 

Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk „Bäckerei“

Danika Fröhlich

 

Friseur/-in
Adnan Esetekin

Janina Ulrich

 

Straßenbauer/-in

Jörg Fischer

 

Maurer/-in

Arbnor Sejdi

 

Maler- und Lackierer/-in

Lukas Gottschalk                         

Fabian Kläser                      

Luka Schramm                    

Daniel Vianden                             

Philipp Wissmann

 

Tischler/-in
Cedric Brosche

Justin Nehring

Richard Newton

Tobias Schuba

 

Elektroniker/-in
Fabian Fink

Sebastian Hammes

André Koch

Andreas Lang

Vincent Roitzheim

Andreas Schneider

Damian Schumacher

Christopher Volker Stadler

Lucca Thur

 

Anlagenmechaniker/-in für Sanitär- Heizungs- u. Klimatechnik

Kevin Althausen

Alik Gasoyan

Giuliano Gazzo

Fritz Giesen

Nils Godesberg

Tobias Gotthardt

Marcel Graudins

Alexander Hösel

Niklas Krämer

Marcel Lappe

Kevin Spilles

Daniel Zingsheim

 

Metallbauer/-in
Eduard Ackermann

Sebastian Biedler

Tim Blum

Rudolf Breiniger

Sven Conrad

Robert Engbrecht

Florian Engels

Florian Esser

Jens Gaßen

Bastian Hack

René Heyartz

Gerrit Kreuser

Niklas Mattes

Alexander Milz

Xavier Faria-Monteiro

Christopher Reitz

Patrick Schlösser

Markus Schnorrenberg

Yanneck Simons

Albert Spenst

Dominik Zöllner

 

Kraftfahrzeugmechatroniker/-in
Samanta Gaußner

Yannick Habeth

Tim Hassert

Jeff Brian Hüning

Mergim Hyseni

Shpetim Hyseni

Pascal Jansen

Luca Keuer

Thomas Klütsch

Marc Kniep

Daniel Krings

Tim Langhanke

Alexander Neumann

Niklas Phiesel

Florian Reinartz

Christoph Reuter

Andre Steitz

David Stork

Jessica Winter

Maximilian Meier

 

Eifeler Presse Agentur/epa