Broadway, Gospel, Karneval: KSK-Stiftungsgala bot große Unterhaltung und schüttete nebenher über 400.000 Euro aus

Broadway, Gospel, Karneval: KSK-Stiftungsgala bot große Unterhaltung und schüttete nebenher über 400.000 Euro aus

Bürgerstiftung feierte 25. Geburtstag – Putztruppe aus „Waisenkindern“ unterbrach die Veranstaltung – Geht Vorstandsvorsitzender Udo Becker zum Fernsehen? – Am Ende sangen mehrere hundert Menschen: „Oh happy day“

 

Euskirchen – Von einem Gospel-Chor wurde die große Stiftungsveranstaltung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) noch nie eröffnet. Aber da sich das Wort „Gospel“ von „Good Spell“ herleitet, was so viel wie „Gute Nachricht“ bedeutet, war es mehr als passend. Denn gute Nachrichten gab es an diesem Abend für gleich mehrere hundert Menschen, die für ihre sozialen, kulturellen oder sportlichen Projekte in den Genuss einer Stiftungsförderung kommen sollten. Somit war der Auftakt durch den gut 14-köpfigen Gospelchor „Sisters and Brothers“ aus Kommern unter der Leitung von Michael Ferges mehr als gut gewählt.

Der Vorstandsvorsitzende der KSK, Udo Becker, freute sich, dass wieder einmal so viele Menschen aus dem gesamten Kreis Euskirchen in das S-Forum der KSK gefunden hatten, welches fast aus allen Nähten platzte. „Hier sind heute ausnahmslos Stifter versammelt“, sagte er, „nicht nur wir als Geldstifter, sondern auch Sie als Sinnstifter, die in Vereinen und Projekten seit vielen Jahren hervorragende Arbeit für den Kreis Euskirchen leisten.“ Neben Becker waren auch die beiden Vorstandsmitglieder Hartmut Cremer und Holger Glück mit von der Partie, die es sich nicht nehmen ließen, bei der Verteilung der Zuwendungen gegen Ende der Veranstaltung tatkräftig mitzuwirken.

In seiner Moderation des Galaabends nutzte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der KSK, nicht nur humorvolle Töne, sondern erinnerte das Publikum auch daran, dass eine positive oder negative Sichtweise auf Entwicklungen einen entscheidenden Unterschied machen könne. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
In seiner Moderation des Galaabends nutzte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der KSK, nicht nur humorvolle Töne, sondern erinnerte das Publikum auch daran, dass eine positive oder negative Sichtweise auf Entwicklungen einen entscheidenden Unterschied machen könne. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

„Die KSK, namentlich die beiden Vorstände der Stiftungen, Rita Witt und Karl-Heinz Daniel, haben neben ihrer eigentlichen Arbeit jedes Jahr viele hundert Anträge zu bearbeiten“, berichtete Becker weiter. Dabei würden, ebenso wie beim PS-Zweckertrag oder den „GiroCents“ – zwei weitere Spendenprogramme der KSK – keinerlei zusätzliche Personalkosten entstehen, so dass es jedes Jahr insgesamt mehr als 600.000 Euro im Kreis Euskirchen zu verteilen gebe.

Besonders freute sich Becker über die sehr kreativen Beiwerke zu Antragstellungen, die im Foyer ausgestellt waren, stellte jedoch klar, dass sich niemand künstlerisch betätigen müsse, um eine Zuwendung zu erhalten. „Es sei denn, Sie wollen uns eine Freude machen“, fügte er hinzu. Wer der KSK allerdings eine Arbeitserleichterung verschaffen wolle, der solle darauf achten, dass im Antrag „eine IBAN mit unserer Bankleitzahl ausgewiesen ist“, scherzte Becker, der sich wieder einmal als gut aufgelegter Moderator erwies.

Mitten in seiner Ansprache wurde Becker jedoch von einer Gruppe putzender „Waisenkinder“ unterbrochen, die angeblich jeden Dienstag das S-Forum säuberten und dies auch heute zu tun gedachten. Also hieß es für die Besucher: „Füße hoch!“ Die Putztruppe stellte sich dann kurz darauf auch als recht tanz- und gesangsbegabt heraus. Die Vorstandsvorsitzende beider KSK-Stiftungen, Rita Witt, lüftete schließlich das Geheimnis: Bei den jungen Leuten handelte es sich um Schülerinnen und Schüler der Irena-Sendler-Schule aus Euenheim, die eine Szene aus dem Kindermusical „Annie“ präsentiert hatten.

„Seit Januar dieses Jahres arbeiten die beiden Musical-Profis Lucas und Martijn Theissen mit den Kindern und Jugendlichen an diesem bisher einzigartigen Projekt“, berichtete Witt. Denn in einer Woche, genauer am Dienstag, 28. Mai, 19.30 Uhr, sollen die Nachwuchsdarsteller gemeinsam mit Tanzprofis im Vorprogramm des Musicalkonzertes „Broadway Experience“ auf der Bühne des Stadttheaters in Euskirchen stehen, begleitet von hochklassigen Musikern einer Live-Band.

Über 400 Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Kreis Euskirchen kamen zur großen Stiftungsgala der Kreissparkasse Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Über 400 Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Kreis Euskirchen kamen zur großen Stiftungsgala der Kreissparkasse Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Doch damit nicht genug: Neben den jungen Leuten der Irena-Sendler-Schule sind noch Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Euskirchen und des Thomas-Esser-Berufskollegs mit von der Partie, die Szenen aus dem Kindermusical „Mathilda“ präsentieren. „Ich war bei einigen Proben dabei und durfte erleben, wie aus schüchternen Kindern selbstbewusste Darsteller wurden“, berichtete Witt.

Lucas und Martijn Theisen seien jedoch nicht nur erfahren in der Nachwuchsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, sondern darüber hinaus auch echte „Musical-Profis“, die am Dienstag mit einem hochklassigen internationalen Ensemble den Broadway nach Euskirchen ins Stadttheater bringen wollten. Es seien sogar noch einige wenige Plätze frei.

„»Broadway Experience« möchte die Zuschauer mit auf eine Reise in das weltberühmte Theaterviertel in New Yorks Midtown Manhatten nehmen“, berichtete Martijn Theisen und betonte, dass die künstlerische Arbeit mit den jungen Leuten im Vorprogramm ohne die KSK nicht möglich gewesen wäre – was das Publikum mit einem spontanen, kräftigen Applaus honorierte.

Damit auch alle die Performance des Musical-Nachwuchses bis in die hintersten Reihen des S-Forums gut sehen konnten, hatten die Theisens ihren Kameramann Omar Khaled mitgebracht. Der hatte an diesem Tag Geburtstag und schon sang der ganze Saal: „Happy Birthday.“

Über 200.000 Euro sind allein an über 200 Empfänger aus der KSK-Bürgerstiftung geflossen, wie deren Kuratoriumsvorsitzender Markus Ramers berichtete. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Über 200.000 Euro sind allein an über 200 Empfänger aus der KSK-Bürgerstiftung geflossen, wie deren Kuratoriumsvorsitzender Markus Ramers berichtete. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

„Solche Abende tun uns gut“, meinte der Kuratoriumsvorsitzende der KSK-Bürgerstiftung, Markus Ramers. Angesichts der schlechten Nachrichten, denen man täglich ausgesetzt sei, könne man schon manchmal seinen Optimismus verlieren. Umso wichtiger sei die Arbeit der vielen Vereine und Organisationen im Kreis, die durch ihre Aktivitäten das Miteinander in den Vordergrund stellten und den Menschen ein positives Weltbild vermittelten.

„Im gesamten letzten Kalenderjahr hat die Bürgerstiftung über 224.000 Euro an 222 Empfänger verteilt“, so Ramers. In 2019 seien bereits wieder rund 218.000 Euro für über 200 Empfänger genehmigt worden.

Nachdem die „Mini-Husaren“ aus Metternich im Saal kurzzeitig mit ihrer Tanzdarbietung das Karnevalsfieber ausbrechen ließen und dabei die beiden rheinischen Grundsätze „Am schönsten isset, wenn et schön is!“ und „Wenn et einmol läuf dann läuf et“ tänzerisch zum Besten gaben, was vom Gospel-Chor mit einem „Halleluja“ quittiert wurde, hatte der Kuratoriumsvorsitzende der Kultur- und Sportstiftung der KSK, Josef Reidt, das Wort. Reidt äußerte zunächst die Sorge, dass Udo Becker aufgrund seiner gewitzten und unterhaltsamen Moderation vom Fernsehen entdeckt und abgeworben werden könne. „Ich hoffe jedoch, dass wir dies zu verhindern wissen“, bekannte sich das Mitglied des KSK-Verwaltungsrats zum Vorstandsvorsitzenden.

Statt Geld für eine Feier zum 25-jährigen Bestehen der Kultur- und Sportstiftung der KSK auszugeben, ist das Geld an weitere Empfänger gegangen, wie der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Josef Reidt, berichtete. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Statt Geld für eine Feier zum 25-jährigen Bestehen der Kultur- und Sportstiftung der KSK auszugeben, ist das Geld an weitere Empfänger gegangen, wie der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Josef Reidt, berichtete. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Reidt blickte an diesem Abend auf 25 Jahre Bürgerstiftung zurück. Auf eine eigene Feier wolle man aber verzichten und das Geld lieber verteilen. „Im gesamten vergangenen Kalenderjahr hat die Kultur- und Sportstiftung über 221.000 Euro an 235 Empfänger ausgeschüttet“, berichtete Reidt. Und in 2019 seien bereits wieder über 196.000 Euro für über 200 Empfänger genehmigt worden.

Schließlich aber war es so weit und die zahlreichen Gäste konnten ihre Fördergelder in Empfang nehmen und darüber hinaus in einer Tombola noch zahlreiche Eintrittskarten für Events in 2019 sowie Preisgelder in Höhe von insgesamt 1750 Euro gewinnen, so dass am Ende der Veranstaltung alle gemeinsam mit dem Gospel-Chor in ein lautstarkes „Oh happy day“ einstimmten.

Eifeler Presse Agentur/epa