„GiroCents“ feierte 10. Ausschüttung
Diesmal verteilte die KSK Euskirchen 11.600 Euro an Vereine und Organisationen im Kreis Euskirchen – Mit 33,5 Prozent der Stimmen landete der Deutsche Kinderschutzbund auf dem ersten Platz
Blankenheim – Im Rheinischen Sparkassen- und Giroverband, dem Dachverband der Sparkassen im Rheinland, gibt es nur fünf Sparkassen, die bislang das Kundenspendenprogramm „GiroCents“ anbieten. „Von diesen fünf, unter denen sich auch sehr große Institutionen im Rheinland befinden, generiert die Kreissparkasse Euskirchen allein ein gutes Drittel aller aufkommenden Spenden“, berichtete Sebastian Thur vom Vorstandsstab der KSK, der jetzt in der Offenen Ganztagsschule Blankenheim die 10. Veranstaltung des beliebten Kundenspendenprogramms moderierte. Das zeige, wie spendenfreudig die Menschen im Kreis Euskirchen seien.
Mittlerweile liege die Zahl der Kunden, die am Spendenprogramm teilnähmen, bereits bei 4200. Damit kämen rein rechnerisch jeden Monat im Kreis Euskirchen um die 2000 Euro zusammen, die für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke eingesetzt werden könnten.
Neben dem PS-Zwecksparen und den beiden Stiftungen der KSK ist „GiroCents“ eine weitere Möglichkeit für Vereine, an Gelder für Projektideen zu kommen. Bei den Kunden, die an „GiroCents“ teilnehmen, werden am Ende des Monats die Nachkommastellen auf dem Girokonto abgebucht, also zwischen einem und 99 Cent. Dieses Geld wird über ein halbes Jahr gesammelt und dann zu 100 Prozent gespendet. Dabei kann der Kunde entscheiden, welchem Projekt er seine Spende zukommen lassen möchte. Sämtliche anfallenden Verwaltungskosten übernimmt die KSK Euskirchen, die den Betrag alle halbe Jahre auch noch ein wenig aufrundet. So kamen in den vergangenen sechs Monaten samt Aufrundung durch die KSK insgesamt 11.600 Euro zusammen, die jetzt in Blankenheim verteilt wurden.
Gut gelaunt und charmant moderierte Sebastian Thur vom KSK-Vorstandsstab die Veranstaltung. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Auch die halbjährige Veranstaltung wird von Mitgliedern der KSK gestemmt. Während der komplette Vorstand beim Abschlussfest des Azubi-BCs in Weilerswist im Einsatz war, reisten diesmal Sebastian Thur vom KSK-Vorstandsstab und Iris Esselborn vom KSK-Vertriebsmanagement nach Blankenheim. „Wir haben darüber hinaus wieder unsere Allzweckwaffe Alexander Rheindorf mitgebracht“, berichtete Thur. Rheindorf sorgt bei „GiroCents“ stets dafür, dass das Veranstaltungs-Maskottchen, ein rotes Schwein mit Übergröße, bei der Veranstaltung mit dabei ist. Da müssen auch schon mal Türen ausgehängt werden, damit das Tierchen seinen Platz findet.
Acht Prozent der Stimmen und damit 1000 Euro entfielen diesmal auf den Verein „Eifel Musik und Kunst“, der im August ein dreitägiges Festivalprogramm in Strempt und Kommern auf die Beine stellen möchte. Neben dem Trompeter Markus Stockhausen werden unter anderem auch Kölschrocker Peter Brings und das Minguet Quartett des Mit-Veranstalters und Cellisten Matthias Diener erwartet. Genaueres zu diesem Festival findet man hier: https://ksk-eu.sparkasseblog.de/2019/06/18/ein-musikfestival-fuer-alle-die-noch-zuhoeren-koennen/
Mit 33,5 Prozent der Stimmen erreichte der Kinderschutzbund Euskirchen die höchste Spendensumme von 3800 Euro. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Über 1100 Euro bei 9,2 Prozent der Stimmen gingen an die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Stamm Burgfalken in Blankenheimerdorf. Die Nachfolger von Robert Baden-Powell möchten einen Niedrigseilparcours anlegen und haben bereits damit begonnen, einen kleinen Wald zu roden. Die Pfadfinder möchten erreichen, dass die Kinder weniger am Smartphone und Computer hängen und sich dafür mehr in der freien Natur bewegen.
10,1 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf das Tambourcorps Oberwichterich 1923, das sich über 1200 Euro freuen durfte. Das Geld hatten die Musiker bereits ausgegeben, denn ihr sehnlicher Wunsch war es, am Bundesmusikfest in Osnabrück teilzunehmen, wo sie neben der BigBand der Bundeswehr die einzigen musikalischen Botschafter aus dem Kreis Euskirchen waren. „Es war super toll, und wir hatten viel Spaß“, berichtete Franzi vom TC. Man habe zwei Platzkonzerte mitten in der Stadt gegeben und am Festzug durch Osnabrück teilgenommen. „Wir waren sogar im Fernsehen“, freute sich die junge Musikerin.
Das Jugendrotkreuz vom DRK Ortsverein Kall erhielt 1900 Euro (16,7 Prozent der Stimmen). Mit dem Geld soll ein eigener Raum für Kinder eingerichtet werden, in dem auch schon mal etwas liegenbleiben darf.
2600 Euro erhielt der Verein „Frauen helfen Frauen“. Für das Vorhaben, einen neuen Bus anzuschaffen, mit dem Einkäufe oder Umzüge für Frauen in Not unternommen werden sollen, hatten 22,5 Prozent der Kunden gestimmt. Mittlerweile haben die sechs Mitarbeiterinnen des Vereins aber umgeschwenkt, statt eines großen Busses scheint ihnen die Anschaffung von zwei kleinen Kombis sinnvoller, zumal man kein Dieselfahrzeug mehr fahren möchte.
Die meisten Kundenstimmen (33,5 Prozent) erhielt der Deutsche Kinderschutzbund, Kreisverband Euskirchen, der mit 3800 Euro Angebote für Pflegekinder schaffen möchte. Dabei handelt es sich um erlebnispädagogische Angebote im geschützten Rahmen. So hat man beispielsweise gemeinsam mit den Kindern schon Stop-Motion-Videos produziert und plant jetzt mit dem Geld eine gemeinsame Fahrt ins Blaue zu unternehmen.
Aus dem ganzen Kreis Euskirchen waren Mitglieder von Vereinen und Institutionen nach Blankenheim gekommen, um bei der nunmehr 10. „GiroCents“-Ausschüttung dabei zu sein bzw. sich als neue Kandidaten für die nächste Runde vorzustellen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Nachdem das Geld verteilt war, hatten sechs neue Bewerber das Wort, die in einem halben Jahr in den Genuss der Spenden kommen werden. Zunächst stellte sich der Förderverein der LVR-Irena-Sendler-Schule aus Euenheim vor. Der Förderverein benötigt Geld für ein kreativ-künstlerisches Projekt, bei dem die beiden Tanzprofis Lucas und Martijn Theisen einmal die Woche die Schule besuchen, um mit den Kindern Tanz, Musik und Schauspiel für eine Vorstellung auf dem Schulfest einzustudieren. Wie toll diese Zusammenarbeit bereits bei einem anderen Projekt mit den beiden Künstlern verlaufen ist, zeigten die Euenheimer Schulkinder kürzlich bei ihrem Auftritt im Vorprogramm von „Broadway Experience“ im vollbesetzten Stadttheater Euskirchen.
Das Bergbaumuseum Mechernich hat Probleme mit seinem Eingangsbereich. Schön ist etwas anderes, so könnte man es vielleicht auf den Punkt bringen. Denn nach 25 Jahren sind Einrichtung und Ambiente etwas in die Jahre gekommen. Da der Förderverein alle Museumseinnahmen direkt an die Stadt Mechernich weiterleiten muss, ist man bei Verschönerungsmaßnahmen auf Spenden angewiesen. Denn mit 100 Mitgliedern und 13 Euro Jahresbetrag sind keine großen Sprünge zu machen. Der Förderverein würde sich daher freuen, wenn man ihm bei der Neugestaltung des Eingangsbereichs ein wenig unter die Arme greifen könnte.
Finanzielle Unterstützung benötigt auch der „Klepperstall“, einer von zwei Pferdeschutzhöfen in ganz Deutschland, die offiziell den Titel „Tierheim für Pferde“ tragen dürfen. Im „Klepperstall“ in Zülpich-Langendorf leben 50 Tiere, die keiner mehr haben will. Mit dem Geld möchten die Vereinsmitglieder ein kleines Biotop mit einheimischen Pflanzen einrichten, damit sich die Pferde noch etwas wohler fühlen.
Auch der SV 1924 Nöthen steckt in selbigen. Trainer und Vorstandsmitglied Linus Krämer hatte gleich eine ganze Liste an Projekten mitgebracht, die er gern umsetzen würde. „Doch das Wichtigste für uns ist zunächst eine Kippsicherung für die Jugendtore“, berichtete er. Bei einem starken Wind seien die Tore neulich umgestürzt, und seither hat Krämer, den meisten eher bekannt als Wibbelstez-Mitglied, Sorge, dass dies noch einmal passieren und sich jemand verletzen könne. Darüber hinaus sei die Heizung im Clubhaus dringend sanierungsbedürftig.
Die 130 Mitglieder der Dörfergemeinschaft am Thürne hingegen möchten einen Wanderweg rund um ihren Hausberg „Thürne“ anlegen und dabei an gleich 19 Stellen auf die biologische und kulturelle Vielfalt ihrer Heimatregion hinweisen, die schon von den Römern geschätzt worden sei. Über einen QR-Code, der auf den Erklärungstafeln zu finden ist, soll der Wanderer sich über sein Smartphone zusätzlich einen Text auf Eifeler Platt vorlesen lassen können, der vom Mundartexperten Manfred Lang eingesprochen werden soll.
Schließlich stellte der Förderverein der Astrid-Lindgren-Schule noch sein Boulderprojekt vor. Schulleiter Wolfgang Schmitz berichtete, dass seine Schule mit den Förderschwerpunkten Sprache, Lernen und Emotional-soziale Entwicklung ein breit gefächertes Angebot für derzeit knapp 200 Schülerinnen und Schüler biete. Die Kinder und Jugendlichen würden in Primar- und Sekundarstufe I individuell und ganzheitlich unterrichtet. Derzeit erweitere man den Sportbereich. Dabei solle vor allem der Boulderraum optimiert werden. „Bouldern ist Klettern auf Absprunghöhe“, berichtete Schmitz. In Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein Sektion Eifel möchte man im Boulderraum neue Kletterrouten anlegen.
Zu Gast waren die „GiroCents“-Teilnehmer diesmal in der Ahr-Grundschule in Blankenheim, einer Offenen Ganztagsschule. Dort fanden sie nicht nur einen passenden Raum, sondern sie wurden auch noch mit allerhand Leckereien vom Kollegenteam der Schule verwöhnt.
Eifeler Presse Agentur/epa