Konzert für einen grünen Schulhof

Konzert für einen grünen Schulhof

 

„Coldplay“-Coverband „Speed of Sound“ spielte für den Förderverein der Gesamtschule Weilerswist – KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker übernahm Moderation, Markus Ramers, Kuratoriumsvorsitzender der KSK-Bürgerstiftung und ehemaliger Referendar an der Gesamtschule, fungierte als Schirmherr

Weilerswist – Als Band ist man erst dann richtig berühmt, wenn man von anderen Bands gecovert wird. Und vielleicht tragen die Coverbands sogar umgekehrt wiederum ein wenig zum Ruhmerhalt der großen Bands bei. Zumindest aber erhalten sie die Erinnerung an sie lebendig. So auch am Samstagabend in der Gesamtschule Weilerswist, als Marco Toppel (Gesang), Christian Schilling (Lead Guitar), Stephan Krämer (Bass) und Torsten Roß (Drums) alias „Speed of Sound“ der britischen Popband „Coldplay“ ihren Tribut zollten und deren größten Hits wiederauferstehen ließen. Und das zu einer Zeit, da die Band sich bei ihren Fans eher rarmacht.

KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker (links) hatte dem Kuratoriumsvorsitzenden der KSK-Bürgerstiftung, Markus Ramers, ein passendes Accessoire mitgebracht, damit dieser auch als „Schirmherr“ der Veranstaltung erkennbar war. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Doch die vier Musiker boten nicht nur ein perfektes akustisches Abbild der weltberühmten Band, sondern „coverten“ quasi auch deren soziale Ader. Denn so wie „Coldplay“ seit Jahren die Entwicklungshilfsorganisation Oxfam unterstützt, sich für Amnesty International einsetzt und auf diversen Wohltätigkeitsveranstaltungen spielt, so waren die „SOS“ler an diesem Abend ebenfalls für die gute Sache im Einsatz, genauer: für den Förderverein der Gesamtschule Weilerswist. Den Kontakt stellte Drummer Torsten Roß her, der nicht nur am Schlagzeug, sondern auch als Fördervereinsvorsitzender der Schule den Takt angibt.

Für die Moderation hatte Torsten Roß einen guten Griff getan, indem er den „Weilerswister Jong“, Udo Becker, um Hilfe bat. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) hatte an diesem Abend eigentlich schon einen anderen Termin, fand die Idee des Benefizkonzerts aber so gut, dass er nicht nur zusagte, sondern auch noch gleich den Kuratoriumsvorsitzenden der KSK-Bürgerstiftung, Markus Ramers, als Schirmherrn für das Konzert gewinnen konnte. Für den Förderverein zahlte sich dies doppelt aus, denn selbstverständlich hatte Ramers eine Zuwendung mitgebracht. Die Höhe des Schecks wurde nicht verraten, aber da vor der bis dahin dreistelligen Spendensumme, die live auf eine Leinwand projiziert wurde, plötzlich eine Eins erschien, war die Sache zumindest für alle Mathematiker im Saal schnell klar, so dass rasch freudiger Applaus aufbrandete.

Ramers verband darüber hinaus eine besondere Beziehung zur Gesamtschule Weilerswist, denn dort hatte der Lehrer am St.-Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel zwei Jahre lang als Referendar gearbeitet. „Es ist schön, heute wieder hier zu sein“, sagte Ramers, der sich noch gern an seine Zeit in Weilerswist erinnerte.

Udo Becker (links) im Gespräch mit Schulleiter Stephan Steinhoff. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epaUdo Becker (links) im Gespräch mit Schulleiter Stephan Steinhoff. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Auf die Frage von Udo Becker, welche Bedürfnisse Schulen heute primär hätten, antwortete Ramers, dass alle Schulen im Kreis eigentlich dieselben Bedürfnisse hätten. Sie benötigten eine gute Ausstattung, Investitionen zur Digitalisierung sowie gut gestaltete Aufenthaltsräume und Pausenhöfe, die ein soziales Miteinander ermöglichten.

Dies konnte Schulleiter Stephan Steinhoff nur bestätigen. Auf Beckers Frage, was mit dem Erlös des Konzerts geschehen solle, sagte dieser, dass Schule immer mehr zum Lebensraum werde. Aus diesem Grunde müsse man den derzeit 1150 Schülerinnen und Schülern auch ein „vernünftiges Drumherum“ bieten. „Sie müssen sich an ihrer Schule gern aufhalten, dazu zählt vor allem eine gute Pausenhofgestaltung“, so Steinhoff. Aus diesem Grund wolle man sich nach und nach vom Asphalt verabschieden und mehr Grünanlagen mit Aufenthaltsmöglichkeiten schaffen.

„Ich hoffe, das Geld reicht auch für die Neugestaltung der trostlosen Outdoor-Tischtennisplatte“, warf Becker scherzend ein und appellierte an die Spender, noch ein wenig nachzulegen oder noch besser einen Antrag für die Aufnahme in den Förderverein auszufüllen.

Steinhoff betonte, dass das Konzert keine Eintagsfliege sein solle, sondern nach Möglichkeit den Auftakt für eine Reihe mit Kultur- und Musikveranstaltungen darstelle, um nicht nur der Schule, sondern auch der Gemeinde Weilerswist etwas zu bieten.

In der Pause zeigte der Nachwuchs vom Zirkus „Halli Galli“ sein Können. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epaIn der Pause zeigte der Nachwuchs vom Zirkus „Halli Galli“ sein Können. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Dass in der Schule aber schon jetzt neben dem schulischen Alltag gute Arbeit geleistet wird, zeigten die drei Schüler Tarik, Bastian und Lukas vom hauseigenen Zirkus „Halli Galli“, die das Publikum in der Pause mit einer fetzigen Jongliernummer unterhielten.

 

Udo Becker bedankte sich bei Tarik, Bastian und Lukas für ihre mitreißende Jongliernummer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epaUdo Becker bedankte sich bei Tarik, Bastian und Lukas für ihre mitreißende Jongliernummer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Last but not least kamen die „Coldplay“-Fans an diesem Abend natürlich voll auf ihre Kosten. Mit Hits wie „In My Place“, „Magic“, „Viva La Vida“, „Speed Of Sound“ oder „Lovers In Japan“ wurde der Platz vor der Bühne zum Tanzen freigegeben und einem langen Partyabend stand nichts mehr im Wege. Insgesamt, so berichtete Torsten Roß, habe man an diesem Abend über 200 Besucher gezählt und es seien knapp 2100 Euro zusammengekommen.

Die Coverband „Speed of Sound“ sorgte für gute Laune mit Hits der englischen Band „Coldplay“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epaDie Coverband „Speed of Sound“ sorgte für gute Laune mit Hits der englischen Band „Coldplay“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

 

Eifeler Presse Agentur/epa