17 kriminelle Veranstaltungen im Kreis Euskirchen
Krimifestival „Nordeifel Mordeifel“ will ab Ende August wieder auf literarische Mörderjagd gehen – Kreissparkasse Euskirchen und e-regio konnten erneut als Hauptsponsoren gewonnen werden – Neben Literatur locken auch musikalische und kulinarische Genüsse
Kall – 2020 wurde das Krimifestival „Nordeifel Mordeifel“ von einer bis dahin unbekannten Tätergruppe bedroht und anschließend in die Knie gezwungen. Die Sonderkommission unter Leitung von Iris Poth musste machtlos zusehen, wie eine Veranstaltung im Kreis Euskirchen nach der anderen abgesagt werden musste. Weder Rudi Jaguschs Kommissar Fischbach, noch Carsten Sebastian Henns Hobbydetektiv Julius Eichendorff, noch Ralf Kramps schrägem Held Herbie Feldmann gelang es, die Täter zu überführen und der Sicherheitsverwahrung zu überstellen. Dafür war die Gruppe einfach zu groß, die Zahl ihrer Mitglieder soll zeitlich sogar exponentielles Wachstum aufgewiesen haben und ging schließlich als „Corona-Pandemie“ in die Geschichtsbücher ein.
Doch ein Jahr später besteht Grund zum vorsichtigen Aufatmen, zumindest für den Kreis Euskirchen. Aus diesem Grund wird jetzt ein zweiter Versuch gestartet, das neuntägige Krimifestival an den Start gehen zu lassen. Vom 28. August bis zum 5. September laden das Team der Nordeifel Tourismus und der Förderverein des Eifelmuseums Blankenheim zu 17 kriminellen literarischen Veranstaltungen im Kreis Euskirchen ein. Überwiegend finden sich unter den Autoren Wiederholungstäter, doch gibt es auch neue Gesichter zu entdecken.
Vorgestellt wurde das Programm jetzt in der Mastertmühle in Kall, die ebenfalls Leseort sein wird. In der ehemaligen Lohemühle, die sich zwischenzeitlich als Eventmühle herausgeputzt hat, ist für Montag, 30. August, unter dem Titel „Beschwipste Lesung“ ein Krimiabend mit Guido M. Breuer, Judith Merchant und Sabine Trinkaus geplant.
Der Startschuss des Festivals soll am Samstag, 28. August, 19 Uhr, bei der e-regio, Rheinbacher Weg 10, erschallen. Dann heißt es „Mord trifft Saxophon“. Die beiden Krimiautoren Ralf Kramp und Judith Merchant treffen beim regionalen Dienstleister für Energie auf den Saxophonisten Martin Frings, der mit dem Musikkorps der Bundeswehr bereits die ganze Welt bereiste.
Für die etwas vorgezogene Abschlussveranstaltung stellt die Kreissparkasse Euskirchen (KSK) erneut ihr S-Forum an der Von-Siemens-Straße 8 zur Verfügung. Erwartet werden dort nicht nur die bekannten Eifel-Krimiautoren Ralf Kramp, Elke Pistor und Sabine Trinkaus, sondern auch die Jazz-Rock-Pop-Band des Landespolizeiorchesters NRW. Auch wenn der Abend unter dem Motto „Geld her! Banküberfall!“ steht, so versprach KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück, dass die „Geldübergabe“ sicher vonstattengehen werde, das garantierten allein schon die Musiker, die selbstverständlich in Polizeiuniform aufmarschierten.
Die KSK und die e-regio sind erneut die Hauptsponsoren der Krimitage. Für die KSK sei die Unterstützung der Kultur vor Ort eine Herzenssache, sagte der Kuratoriumsvorsitzende der KSK-Bürgerstiftung, Bernd Kolvenvach, der sich besonders darüber freute, dass es in diesem Jahr auch eine Kooperation mit den beiden kreiseigenen Förderschulen, der Matthias-Hagen-Schule in Euskirchen und der Stephanusschule in Zülpich, gebe. In Mechernich werde des Weiteren am Sonntag, 29. August, eine musikalische Familienlesung mit Sascha Gutzeit stattfinden. Darüber hinaus darf sich der Förderverein der Sankt-Nikolaus-Schule in Kall über die Abschlussveranstaltung bei der KSK freuen, denn der Vorstand hat beschlossen, den Erlös des Abends an die Kaller Ehrenamtlichen zu übergeben.
„Mit unseren beiden Stiftungen unterstützen wir jedes Jahr 500 bis 600 Projekte im Kreis Euskirchen“, berichtete Holger Glück. Dabei lege man auf die Förderung von Kultur ein besonderes Augenmerk. „Denn Kultur ist das Salz in der Suppe des Lebens, sie macht das Leben facettenreicher und regt zur Reflexion an“, so Glück, der das Krimifestival als „Leuchtturmprojekt“ würdigte, das weit über die Region hinausstrahle. „Eine Veranstaltung, die die Gäste darüber hinaus an interessante Orte im Kreis Euskirchen bringen wird“, versprach Glück, der selber schon mit Familie und Freunden an einer Lesung inmitten der tropfenden Urftstaumauer teilgenommen hatte.
Auch Markus Böhm, Geschäftsführer der e-regio, betonte, wie wichtig kulturelle Förderung nach der langen Abstinenz sei. „Wir wollen endlich mal wieder etwas anderes sehen als den eigenen Garten“, so Böhm. Auch hätten viele die Eifelschleifen mittlerweile allesamt abgewandert. Da bei der e-regio als Energieversorger der Arbeitsschutz groß geschrieben werde, werde man selbstverständlich die Lesung am Rheinbacher Weg so sicher wie möglich gestalten.
Landrat Markus Ramers schlug in dieselbe Kerbe: „Wir brauchen alle endlich wieder spannendere Geschichten als die täglichen Inzidenzwerte“, sagte er. Es gebe ein großes Bedürfnis, wieder zusammenzukommen, was mit Einschränkungen und klugen Hygienekonzepten auch möglich sei. Nun sollten sich die Krimifreunde auch die Zeit nehmen, um bei den Veranstaltungen dabei zu sein.
Die beiden Krimischriftsteller Ralf Kramp und Elke Pistor, die beim Pressetermin mit anwesend waren, freuten sich bereits, wieder vor Publikum auftreten zu dürfen. „Wir sind froh, wenn wir den Spaß, den wir beim Lesen haben, mit anderen teilen dürfen“, so Pistor. Und Kramp fügte hinzu: „Das Publikum in der Eifel trägt die Veranstaltung. Wir brauchen uns nur hinsetzen und das Einzige tun, was wir können: Vorlesen.“
Soko-Leiterin Iris Poth verriet bereits einige der weiteren Lesungsorte. So erwarte die Teilnehmer während einer Wanderung mit dem Autor Rudi Jagusch in Nettersheim-Marmagen nicht nur kriminelle, sondern auch eifeltypische Leckerbissen. Weitere Veranstaltungsorte sind die Burg Reifferscheid, das Depot des Eifelparks Kronenburg See, der Flugplatz Weilerswist, die Römervilla Blankenheim, die Grenzlandstuben in Hellenthal, das Scheunenkino in Nettersheim, das Siechhaus in Zülpich, Malakoff in Vogelsang, die Printen-Manufaktur in Bad Münstereifel und das Haus Dürffenthal in Zülpich.
Iris Poth bittet alle Interessenten, sich rasch um Karten zu bemühen, da diese zum einen immer sehr schnell vergriffen seien, zum anderen aber aufgrund der Corona-Schutzverordnung in diesem Jahr nur 800 bis maximal 1100, statt der gewöhnlich 1400 Plätze, zur Verfügung stünden.
Das komplette Programm finden Sie unter: www.nordeifel-mordeifel.de
Karten gibt es in diesem Jahr erstmals auch unter: www.ticket-regional.de
Eifeler Presse Agentur/epa