Finanzspritze für Vereinsprojekte
Mehr als 12.000 Euro schüttete die Kreissparkasse Euskirchen über das Kundenspendenprogramm „GiroCents“ aus – Kunden bestimmen per Online-Abstimmung selbst, wer welche Summen für gemeinnützige Projekte erhält
Kreis Euskirchen – Mit einer Finanzspritze von 12.170,80 Euro unterstützt die Kreissparkasse Euskirchen (KSK) jetzt erneut Vereine im Kreis. Über die halbjährliche Ausschüttung von „GiroCents“, dem Kundenspendenprogramm der KSK, konnten sich wieder sechs gemeinnützige Institutionen aus dem Kreis Euskirchen freuen. „GiroCents“ funktioniert so: Jeweils über einen Zeitraum von sechs Monaten bucht die KSK von teilnehmenden Kunden zum Ende eines jeden Monats die Nachkommastellen des Kontostands ab – also zwischen einem und 99 Cents. Im Internet werden die aktuellen Bewerber der Vereine mit Kurzportraits von Projekten veröffentlicht. Die teilnehmenden Kunden können dann einmal im Monat per Mausklick abstimmen und legen so die prozentuale Verteilung der halbjährig ausgeschütteten Gesamtsumme fest. Dabei geht jeder von den Kunden gespendete Cent an die Empfänger – die KSK behält keinerlei Verwaltungsgebühren für ihre Aufwendungen ein.
Bedacht worden sind jetzt der Partnerschaftsverein Piéla-Bad Münstereifel mit 2.222,39 Euro. Das Geld soll helfen, ein weiteres Klassenzimmer zu bauen – und zwar für die Schule Sequantou in Piéla im afrikanischen Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Erde. Die Matthias-Hagen-Schule Euskirchen will mit den gespendeten 1.330,27 Euro ein Musicalprojekt umsetzen, um die Jugendlichen an der Förderschule in den Bereichen des Lernens, der Sprache und besonders des sozialen und emotionalen Verhaltens weiter zu unterstützen.
Der Dorfverschönerungsverein Weilerswist möchte die erhaltenen 1.209,78 Euro für ein neues Dach der Unterkunft sowie für eine Zeittafel, neue Zunftbaumschilder sowie neue Pflanzen- und Blumenkübel nutzen. Der Förderverein der integrativen Kindertagesstätte Zingsheim will mit Hilfe der Spende von 3.023,22 Euro Kindern durch Gärtnerprojekte nachhaltiges Handeln näherbringen.
Die „Freunde & Förderer der Hermann-Josef-Schule“ möchten Kindern der Euskirchener Gemeinschaftsgrundschule ein Selbstbehauptungs- und Selbstsicherheitstraining ermöglichen und freuen sich über den gespendeten Zuschuss von 2.177,36 Euro. Und für den Neubau eines Sportlerheims bekam der SV Schöneseiffen1950 schließlich durch „GiroCents“ 2.207,78 Euro zugeschossen.
Neben dem PS-Zwecksparen und den beiden Stiftungen der KSK, durch die allein Jahr für Jahr rund 600.000 Euro ausgeschüttet werden, ist „GiroCents“ eine weitere Möglichkeit für Vereine, an Gelder für Projektideen zu kommen. Die nächste Runde läuft bereits: Beworben haben sich der Musikverein Schöneseiffen, der auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Beschränkungen die Jugendausbildung aufrechterhalten will und den jungen Menschen Online-Unterricht ermöglicht.
Der Bürgerverein Großbüllesheim will sich dem Thema unwillkommene Hinterlassenschaften widmen: Die Ehrenamtlichen betreuen den dorfübergreifenden Grüngürtel durch Anpflanzen von Bäumen, Befestigung von Wegen, Aufstellen von Bienenhotels und Vogelnistkästen und mehr. Für das Aufstellen von weiteren Abfallbehältern und Hundestationen ist eine Investition von rund 2.000 Euro notwendig.
Die vorhandene Rasenplatzanlage des Vereins VfL Kommern 1960, die von mehreren Vereinen im Kreis Euskirchen genutzt wird, muss saniert werden. Dazu sind insgesamt etwa 25.000 Euro nötig, wofür der Verein Unterstützung sucht. Das direkt an der Erft gelegene Erzbischöfliche St.-Angela-Gymnasium Bad Münstereifel wurde schwer von der Flutkatastrophe getroffen. Für die Wiederbeschaffung von Selbstlernmaterialien für die Klassen 5 sind etwa 5.000 Euro nötig.
Der Kaller Sport Club 1922 hatte ebenfalls erheblich unter der verhängnisvollen Juli-Flutnacht zu leiden. Die Sportanlagen des Kaller SC in der Auelstraße wurden schwer beschädigt sowie Inneneinrichtung und ein Materialcontainer samt der darin gelagerten Gegenstände zerstört. Die Gebäude- und Inventarschäden liegen bei rund 100.000 Euro. Mit Eigenmitteln, Spenden und Zuschüssen können bislang etwa 80.000 Euro abgedeckt werden.
Die Schritte müssen nicht groß sein, sie müssen nur in die richtige Richtung führen, sagt ein Sprichwort. Der Verein „Schrittchen für Schrittchen“ will traumatisierte, trauernde und seelisch belastete Menschen unterstützen. Mit einem aktuellen Projekt sollen durch tiergestützte Ansätze Kinder und Jugendliche, die unter den Erlebnissen der Flutkatastrophe leiden, in ihrer Aufarbeitung der Geschehnisse begleitet werden.
„Leider lässt die momentane Situation es weiterhin nicht zu, die Spendenübergabe wie sonst üblich zu gestalten“, so Udo Becker, KSK-Vorstandsvorsitzender. Denn üblicherweise werden die mit den Spenden bedachten sowie die neuen Bewerber an einen Tisch geholt, auch um weiteres Netzwerken zwischen den Vereinen und einen persönlichen Kontakt zur Kreissparkasse herzustellen. Weitere Informationen über die Projekte und Bewerbungsmöglichkeiten für Vereine gibt es im Internet: www.ksk-eu.de/girocents.