Große KSK-Stiftungsgala: Keiner ging leer aus
Tanzgarde der KG Erfttal demonstrierte den Stiftungsgedanken mit bunten Ballons – Bereits wieder über 700.000 Euro in 2022 und 2023 gespendet – Udo Becker führte mit einer großen Portion Entertainment durch den Abend
Euskirchen – Nach vier Jahren pandemie- und flutbedingter Zwangspause gab es am Mittwochabend endlich wieder eine Live-Stiftungsgala der Kreisparkasse Euskirchen im S-Forum an der Von-Siemens-Straße. Um die 300 Gäste strömten bereits ab 17 Uhr in den Hauptsitz der KSK, um für ihr Projekt, von dessen Förderwürdigkeit sie eine der beiden Stiftungen der KSK überzeugt hatten, persönlich die Spendenzuwendung entgegenzunehmen. Aber was macht den Stiftungsgedanken überhaupt aus?
Dieser Frage ging der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker zu Beginn der Veranstaltung nach, der dazu die Kinder der Tanzgarde der KG Erfttal und ihre Trainerin Saskia Lakomy gebeten hatte, die Stiftungsidee nach seinen Vorgaben einmal bildlich umzusetzen. In einer kleinen Filmeinspielung versuchten rund 30 Kinder aus einem großen Haufen Luftballons denjenigen herauszufinden, auf dem ihr Name stand. Ein heilloses Tohuwabohu war die Folge, bis eines der Kinder die Idee hatte, einfach irgendeinen der Ballons zu ergreifen, den Namen, der darauf notiert war, laut vorzulesen und ihn sodann dem Besitzer zu überreichen. So kam jedes Kind in kürzester Zeit und ohne Stress zu seinem Ballon.
Was dies mit der Stiftungsidee zu tun hatte, erklärte Udo Becker den Gästen wie folgt: „Diese Luftballons sind wie das Glück. Sie werden es nie finden, wenn Sie immer nur Ihr eigenes Glück suchen. Sie werden aber viel mehr Glück haben, wenn Sie sich um das Glück der anderen kümmern.“ Genau das sei die Botschaft, die an diesem Tag übermittelt werden sollte und die exakt auf die Anwesenden zutreffe. „Denn Sie alle sind ehrenamtlich tätig. Sie sorgen bei anderen für glückliche Momente. Ihr Engagement und Ihr Einsatz verdienen daher unsern größten Respekt und unsere größte Anerkennung“, so Udo Becker an die Adresse seiner Gäste.
Mit witzigen und spontanen Einfällen, kleinen Geschichten und kabarettreifen Einlagen führte Udo Becker erneut durch den bunten Abendgetreu seiner Devise: „Es muss nicht unbedingt Sinn machen, manchmal reicht es auch, wenn es Spaß macht“, trug er wesentlich mit dazu bei, dass der Abend nach vier Jahren Enthaltsamkeit wieder ein voller Erfolg wurde und kein Gast mit leeren Händen oder schlimmer noch mit leerem Kopf nach Hause ging.
Getreu dem alten Rudi-Carrell-Motto „Gerade noch im Außeneinsatz, jetzt schon bei uns auf der Showbühne“ stürmten sodann die Kinder der KG Erfttal den Saal, um die Gäste mit zwei einstudierten Tanz-Choreografien zu erfreuen. Die jüngste Tänzerin war gerade einmal drei Jahre alt. Die zum Michael-Jackson-Hit „We are the World“ getanzte Botschaft war eindeutig: „Keiner muss perfekt sein. Jeder ist genau richtig, so wie er ist.“ Für die Darbietung gab es selbstverständlich eine Extra-Zuwendung vom Kuratoriumsvorsitzenden der Kultur- und Sportstiftung, George Tulbure, sowie Blumen für die Trainerinnen und kleine Präsente für die Kinder.
„Im Kalenderjahr 2022 hat die Bürgerstiftung über 225.000 Euro an 165 Empfänger verteilt“, berichtete deren Kuratoriumsvorsitzender Bernd Kolvenbach in einer Gesprächsrunde mit den beiden Vorstandsmitgliedern der KSK-Stiftungen Karl-Heinz Daniel und Sebastian Thur. In der vergangenen Kuratoriumssitzung im März 2023 habe man darüber hinaus bereits über 100 weitere Anträge mit einem Gesamtvolumen von 138.000 Euro positiv beschieden.
„
Bei der Kultur-und Sportstiftung wurden im vergangenen Jahr 163.000 Euro bewilligt. Und in diesem Jahr waren es bereits 180.000 Euro“, teilte George Tulbure mit. Nach der Flut sei dann zusätzliches Geld von der KSK gespendet worden. So berichtete Sebastian Thur, dass die KSK kurz nach der Katastrophe 250.000 Euro zur Abmilderung von Flutschäden bereitgestellt habe. Aber auch die Bevölkerung habe sich eingebracht. Für die Bürgerstiftung seien über 600.000 Euro als Fluthilfe gespendet worden, überwiegend von Privatpersonen und Unternehmen, die ohne Abzüge weitergeleitet worden seien.
Sodann aber gab es ein Novum bei der Stiftungsgala. „Wir wollen nicht nur finanziell fördern, sondern auch mal einen Einblick in die Vereine und Hilfsorganisationen bekommen und scheuen uns daher nicht, mal mit anzupacken“, so Udo Becker, der daraufhin jedem Stiftungs- und Vorstandsmitglied einen Umschlag überreichte. So wird Bernd Kolvenbach einen Tag bei der Wohnungslosenhilfe bei der Caritas Euskirchen verbringen, George Tulbure wird dem Kreissportbund bei der Aktion „Sportabzeichen“ helfen, Vorstandsmitglied Holger Glück Sandsäcke beim THW Schleiden füllen, Vorstandsmitglied Wolfgang Krüger bei der Sozialarbeit am Tomas-Esser-Berufskolleg hospitieren, Sebastian Thur in einem Kindergarten des Kinderschutzbundes mithelfen und Karl-Heinz Daniel im Klepperstall tätig werden. Aber auch für Udo Becker gibt es ungewöhnliche Arbeit. Der Vorstandsvorsitzende will bei der Tafel in Weilerswist mit anpacken.
Becker bedankte sich sodann für die musikalische Untermalung des Abends durch den Musikverein Harmonie Weyer, und George Tulbure überbrachte dem 1. Vorsitzenden, Peter Züll, eine kleine Sonderzuwendung, bevor es dann „ernst“ wurde und hunderte von Zuwendungsbescheiden an die Empfänger verteilt wurden.
Vorab jedoch wies Udo Becker noch darauf hin, dass die beiden KSK-Stiftungen nicht die einzigen „Geldquellen“ für ehrenamtlich Tätige sind. Auch im Kundenspendenprogramm GiroCents oder dem PS-Zweckertrag stünden Gelder für den guten Zweck bereit. Und wer bis zum Schluss der Veranstaltung blieb, der hatte sogar noch Chancen, Eintrittskarten für Museen und Veranstaltungen oder gar 250, 500 oder 1000 Euro zusätzlich zu gewinnen. Als Glücksfee betätigte sich Beckers derzeitige Mentee Simone Stackebrandt von der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe, die ein glückliches Händchen zeigte und für eine Schule den Hauptgewinn zog.
Eifeler Presse Agentur/epa