Neue Nachwuchskreismeisterin Lara Nienstedt im Wassergraben getauft
WBO-Turnier in Zülpich-Enzen forderte den jungen Leuten so einiges ab – KSK Euskirchen unterstützte die ehrenamtlichen Ausrichter
Zülpich-Enzen – Wie bei fast allen Sportarten, so gibt es auch beim Reitsport Nachwuchsprobleme. Die Gründe dafür sind vielfältig. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder, die sich für diesen Sport entschieden haben, auch optimal gefördert und unterstützt werden. Wie so etwas in der Praxis aussehen kann, konnte man am Wochenende auf dem Rittergut Schick in Enzen erleben, genauer auf dem malerischen Reitgelände der Familie Peter Bolten. Dort wurde zum dritten Mal ein WBO-Nachwuchsturnier nur für junge Leute ausgerichtet, die maximal nicht älter als 18 Jahre sein durften. Die jüngsten der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit insgesamt 43 Pferden an den Start gingen, waren gerade einmal 2016 geboren. Viele von ihnen kamen aus dem Kreis Euskirchen. Aber auch aus Düren, Jülich und dem Aachener Raum rückte der Nachwuchs an.
„Was mir beim Geländewettbewerb besonders gut gefällt, ist, dass Anke Aiger-Bolten sich vor Beginn der Prüfungen gemeinsam mit den jungen Leuten zu Fuß den gesamten Parcours anschaut“, berichtete Juliane Vetter, Vorsitzende des Kreisverbands für Pferdesport Euskirchen. Das diene nicht nur der Orientierung, sondern auch der Sicherheit.
Auf die jungen Reiterinnen und Reiter warteten an diesem Wochenende die unterschiedlichsten Prüfungen. „Zunächst einmal mussten die Teilnehmer ihre Pferde vorführen, da ging es auch um die Optik von Pferd und Reiter“, berichtete Anke Aigner-Bolten. Sodann hätten eine ganze Reihe von Reitwettbewerben auf dem Programm gestanden, bei denen nachgewiesen werden musste, dass man mit seinem Pferd Schritt, Trab und Galopp beherrscht, bevor es dann am Samstagnachmittag zwei Dressur-Wettbewerbe gab. Am Sonntag konnte sich der Nachwuchs dann im Springreiten, Stilspringen, bei einem Standard-Spring-Wettbewerb und einem Geländereiter-Wettbewerb messen.
Dabei wurden nicht nur einfach ein paar Punkte verteilt, sondern Richterin Martina Otto machte sich die Mühe, jede Reiterin und jeden Reiter mit einer kleinen Gesamtkritik zu versehen. Zum einen, um ihre Bewertung transparent zu machen, zum anderen, um den jungen Leuten ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben, die letzten Endes mehr wert waren als eine Punktebewertung. Das Ganze hörte sich dann beispielsweise so an:
„Eine relativ sichere Runde. Manchmal ging ein bisschen der Rhythmus verloren, das lag aber weniger an deinem Pony, sondern mehr daran, dass du selber ein wenig Fahrt rausgenommen hast. Da empfehle ich dir etwas mehr Zug nach vorne und den Blick auf den Weg richten und nicht so sehr ins Pferd schauen!“
Letzter Tagesordnungspunkt war schließlich die Siegerehrung der Nachwuchskreismeisterschaft des Kreisverbands Euskirchen. Möglich wurde diese Meisterschaft wieder einmal durch die Kreissparkasse Euskirchen (KSK). Die Familie Bolten bedankte sich besonders bei KSK-Vorstandsvertreter Martin Baranzke, der es sich nicht hatte nehmen lassen, bei der Ehrung der jungen Reiterinnen und Reiter dabei zu sein.
„Die finanzielle Unterstützung ist eine Sache“, sagte Baranzke, „aber man muss auch Ehrenamtliche finden, die bereit sind, ein solches Turnier zu planen und zu organisieren.“ In Enzen spüre man, dass hier mit viel Liebe zum Detail ein hochprofessionelles Reitturnier veranstaltet worden sei. „Wo so viel Begeisterung fürs Ehrenamt vorhanden ist, da leisten wir als Kreissparkasse selbstverständlich auch sehr gerne unseren Beitrag“, so Baranzke.
Bei den neuen Nachwuchskreismeistern konnte der Reitverein Enzen-Euskirchen einen fetten Heimsieg einfahren und alle vier ersten Plätze abräumen. Auf Platz eins landete Lara Nienstedt. Sie ist damit neue Nachwuchskreismeisterin und wurde nach altem Brauch von ihren Kolleginnen im Wassergraben „getauft“. Platz zwei erstritt sich Mats Phillipp Aigner, gefolgt von Emilia Gabow. Magalie Gabow landete auf dem zwar undankbaren aber dennoch mehr als respektablen Platz vier.
Eifeler Presse Agentur/epa