KSK lässt wieder Gewinnerherzen höher schlagen

KSK lässt wieder Gewinnerherzen höher schlagen

Nach Pause kehrte die PS-Lotterie ins Kulturkino Vogelsang zurück – Hochstimmung mit den „Springmäusen“ und den „Räubern“ – 40.000 Euro für die Tafeln im Kreis Euskirchen

Schleiden-Vogelsang – Nach Pandemie und Flutkatastrophe zeigte sich das Entree des Kulturkinos Vogelsang am Dienstagabend wieder in Sparkassenrot. Das Team der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) hatte wieder eine Live-PS-Auslosung organisiert und in altbewährter Weise alles aufgeboten, was den Gästen einen rundum unterhaltsamen Abend zu bieten versprach. Natürlich gab es an diesem Abend auch manches Wiedersehen. So moderierte „Talentproben-Präsentator“ Michael Büttgen alias Linus einmal mehr mit viel Witz und Gesangseinlagen das bunte Programm. Und auch auf der Showbühne waren mit dem Improvisationstheater „Springmaus“ und der kölschen Rockband „Räuber“ bewährte Kräfte am Werk, auf die man sich in Sachen Humor und Stimmung verlassen kann.

Vorstandsmitglied Holger Glück (links) erläuterte den guten Zweck, der hinter der PS-Lotterie steht. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Vorstandsmitglied Holger Glück (links) erläuterte den guten Zweck, der hinter der PS-Lotterie steht. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nachdem Linus alias Gene Kelly sein Tänzchen im „Rään“ absolviert hatte, erläuterte KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück den eigentlichen Sinn der PS-Lotterie. Denn dass man hier an einem Abend den Hauptgewinn von 250.000 Euro abräumen kann, ist nur die eine Seite der Geschichte, vielmehr geht es um den guten Zweck der hinter der PS-Lotterie steht. Ein PS-Los kostet fünf Euro, vier Euro davon wandern auf das eigene Sparkonto, ein Euro ist der Lotterieanteil. Insgesamt werden 55 Prozent des Einsatzes ausgeschüttet. 25 Cent von jedem Lotterie-Euro werden jedoch gesammelt und dann für gemeinnützige Projekte in der Region verwendet.

Norbert Frieling (v.l.), Mia Geese und Paul Hombach lieferten sich ein Feuerwerk an Einfallsreichtum. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Norbert Frieling (v.l.), Mia Geese und Paul Hombach lieferten sich ein Feuerwerk an Einfallsreichtum. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

So rechnete Holger Glück vor, dass man im Kreis Euskirchen 840.000 Lose verkauft habe, mal 25 Cent ergebe dies den stolzen Betrag von 210.000 Euro. „Diese Summe wird bei uns einzig und allein für gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet“, so Glück, der hinzufügte, dass die KSK diese Summe noch einmal mit Geld aus den Stiftungen auffülle, so dass man rund 600.000 Euro pro Jahr in den Kreis zurückgeben könne.

Sehr gut gefüllt präsentierte sich das Kulturkino Vogelsang bei der großen PS-Lotterie der Kreissparkasse. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Sehr gut gefüllt präsentierte sich das Kulturkino Vogelsang bei der großen PS-Lotterie der Kreissparkasse. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die geförderten Projekte sind bewusst breit gestreut an, da auch das ehrenamtliche Engagement im Kreis Euskirchen sehr weit gefächert sei. Neben den kleineren und größeren Unterstützungen für Vereine setze man auch immer wieder Schwerpunktthemen. „In diesem Jahr haben wir die sechs Tafeln im Kreis Euskirchen mit über 40.000 Euro unterstützt, denn diese Einrichtungen leisten eine zunehmend bedeutsame Arbeit“, so Glück. Viele der Tafel-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an diesem Abend vor Ort waren, wurden vom Publikum mit einem Extraapplaus bedacht.

Zogen zusammen die Glückszahl für 250.000 Euro: Spielleiter Udo Langen (v.l.), Bianca Vogel, Claudia Kellermann und Landrat Markus Ramers. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

In einem Filmbeitrag berichteten stellvertretend für alle Tafeln im Kreis Euskirchen Walter Feckinghaus und Michael Barion, die Vorstände der Tafel Euskirchen, von den zunehmenden Problemen vor Ort. So würden dringend Fahrer und Beifahrer gesucht, die die Discounter im Kreis anfahren könnten. Derzeit seien die Fahrer im Durchschnitt zwischen 63 und 86 Jahre alt. Doch auch die Zahl der Bedürftigen steige rasant. Seien es Anfang vergangenen Jahres allein in Euskirchen noch rund 200 Familien gewesen, die man versorgt habe, so belaufe sich deren Zahl mittlerweile auf 480. Hilfe und Nachwuchs, so das Fazit von Holger Glück, seien daher dringend erforderlich.

Beim Publikum seit Jahrzehnten beliebt: Die kölsche Rockband „Räuber“. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Beim Publikum seit Jahrzehnten beliebt: Die kölsche Rockband „Räuber“. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Sodann aber hieß es Bühne frei für die „Springmäuse“, genauer für Mia Geese, Norbert Frieling und Paul Hombach. Das Trio ging direkt auf Tuchfühlung mit dem Publikum und bastelte aus zugeworfenen Namen, Begriffen und musikalischen Genres augenblicklich komplexe Comedy-Glanzleistungen, und das ganz ohne KI. So wurde aus dem Schauspieler Til Schweiger, dem alten Ratschlag, Geld in den Sparstrumpf zu stecken, und der Tatsache, dass mancher bei einigen Banken, ausgenommen der Kreissparkasse, als nicht kreditwürdig eingestuft werde („Du kriegst kein Geld“), eine schräge A-Cappella-Nummer. Weiterhin konnten die Schauspieler auf Knopfdruck die Sprache wechseln, das Genre oder die Musikrichtung. Als Gebärdendolmetscherin zeigte Mia Geese vollen Körpereinsatz und dolmetschte jeden Satz eines Gesprächs zwischen ihren beiden Kollegen mit Mimik, Slapstick und unglaublichen Verrenkungen. Nur als es hieß „wir schlagen thematisch mal einen Salto rückwärts“ musste sie passen.

Ob als Rock-, Pop- oder Opernsängerin oder gar als Gebärdendolmetscherin: Mia Geese zeigte stets vollen Körpereinsatz. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Ob als Rock-, Pop- oder Opernsängerin oder gar als Gebärdendolmetscherin: Mia Geese zeigte stets vollen Körpereinsatz. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Einen weiteren Höhepunkt des Abends lieferte Zuschauer Claus – „mit C“ -, der sich als Meister des John Travolta-Hüftschwungs entpuppte, während Linus dazu den Disko-Klassiker der Bee Gees „Stayin‘ Alive“ wie einst Robin Gibb ins Mikrophon quetschte und näselte.

Dann aber setzte sich die Glückstrommel unter Aufsicht von Claudia Kellermann und dem strengen Blick von Landrat Markus Ramers sowie Ziehungsleiter Udo Langen in Betrieb. Kreissparkassenglücksfee Bianca Vogel durfte die Trommel betätigen. Ob sie auch einem der Zuschauerinnen oder Zuschauer im Saal Glück bescherte, blieb allerdings geheim, da Linus zuvor Anweisung gegeben hatte, nicht zu jubeln, falls man gewonnen habe, da dies bereit den Anfang vom Ende des Glücks bedeuten könne.

Ziehungsleiter Langen, der zwölf Mal im Jahr mit der Lostrommel durch Deutschland tourt, betonte: „Euskirchen und Schleiden spielen in derselben Liga wie Berlin.“ In Sachen Stimmung belege Schleiden jedoch in der Tabelle deutlich einen Platz vor Berlin.

KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker mitten im Getümmel. Bid: Tameer Gunar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker mitten im Getümmel. Bild: Tameer Gunar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Dass die PS-Veranstaltungen im Kreis Euskirchen fast immer bis auf den letzten Platz ausgebucht sind, liegt aber nicht nur am Programm, sondern auch am großen Einsatz der Kreissparkassenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die sich an diesem Abend wieder einmal für nichts zu schade waren und an der Garderobe ebenso anzutreffen waren wie beim Kartenabriss, der Gästebewirtung oder im Backstage-Bereich. Und auch die komplette Vorstandsriege mit dem Vorsitzenden Udo Becker und den Mitgliedern Wolfgang Krüger und Holger Glück war selbstverständlich ebenfalls vor Ort.

Schließlich aber eroberten die „Räuber“ die Bühne, die man nach 32 Jahren Bandgeschichte zumindest im Rheinland und der Eifel sicherlich niemanden mehr vorstellen muss. Frontmann Sven West konnte denn auch ohne lange Vorrede gleich voll durchstarten und einmal quer durch das Kulturkino tanzen, während ihm die Zuschauer lauthals mitsingend zujubelten. Und nicht nur bei ihrem neuen Hit „Oben Unten“ war beim Publikum angesichts des langen Abends auch für ausreichend Bewegung gesorgt.

Eifeler Presse Agentur/epa