Rails, Ramps und Slappy Curbs

Kreissparkasse Euskirchen stiftete 25.000 Euro für die neue Skateranlage an der Georgstraße – Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt freute sich über das erweiterte sportliche Angebot für junge Leute rund um die Auelsburg
Euskirchen – Der Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt kam entsprechend dem Pressetermin mit dem Rad, denn es sollten gleich zwei neue sportliche Attraktionen der Kreisstadt eröffnet werden: Der Skatepark an der Georgstraße und die neue Pumptrack-Anlage an der Auelsburg.
„Unser Ziel war es seit längerem, für die Jugendlichen mehr Abwechslung im Freizeitbereich zu bieten. Nach der Flutkatastrophe haben wir dieses Vorhaben wieder verstärkt aufgegriffen und zunächst den alten Dirt-Track, der im Winter eigentlich nicht zu benutzen war, asphaltieren lassen“, berichtete Reichelt am Dienstagnachmittag an der neuen Skateranlage, wo mehrere junge Leute den Parcours bereits in Beschlag genommen hatten. Durch die Asphaltierung könne die Strecke jetzt ganzjährig befahren werden. Und das nicht nur mit großen Reifen, sondern auch mit kleinen Reifen im Scooterbereich (Roller).

Bürgermeister Sacha Reichelt (2.v.r.) erklärte die Baumaßnahmen am neuen Skaterpark und am Pumptrack und bedankte sich besonders bei Karl-Heinz Daniel (links) für die große Unterstützung durch die Kultur- und Sportstiftung, die sich bei der Skateranlage ins Zeug gelegt hatte. Bild: Michel Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Den „Flow“ verbessert
Bei beiden Anlagen hat sich die Stadt auf das Wissen der jungen Leute verlassen und sich nach ihren Wünschen gerichtet. Die neue Skateanlage schafft Entlastung für die alte Anlage auf der anderen Straßenseite, die vom Platz her sehr begrenzt ist. Die alte Panzerstraße, genauer der 150 Meter lange Abschnitt zwischen der Zufahrt zum Georgpark und dem Bahnübergang an der Georgstraße, mit der man nichts anfangen konnte, sei ideal für die neue Skateanlage gewesen, berichtete der Bürgermeister. Hier habe man verschiedene Elemente, sogenannte Obstacles (Hindernisse), installiert. Darunter Rails, Ramps, Manualpads und Slappy Curbs. Dazu sei der Bodenbelag verändert worden, so dass der „Flow“ verbessert worden sei.
„Wir haben in den vergangenen Jahren eine große Erweiterung der Sportanlagen rund um die Auelsburg vorgenommen, um das Angebot breiter aufzustellen und so noch mehr Jugendliche anzusprechen“, so Reichelt.

Mit einem Backflip sollte man nur nach längerer Übung durch den neuen Pumptrack fliegen. Bild: Michel Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Die neue Skateranlage an der Georgstraße schlug mit 85.000 Euro zu Buche. Neben tatkräftiger Hilfe eines Unternehmens aus der Kreisstadt schoss die Kreissparkasse Euskirchen 25.000 Euro zu. „Darüber haben wir uns sehr gefreut“, so der Bürgermeister an die Adresse des KSK-Stiftungsvorstands Karl-Heinz Daniel, der ebenfalls zur Einweihung erschienen war. Daniel betonte am Rande der Veranstaltung, dass sich die Kultur- und Sportstiftung der KSK besonders der Unterstützung des Breitensports verschrieben habe: „Wir helfen immer dann sehr gern, wenn durch unseren finanziellen Einsatz besonders vielen Menschen Sportaktivitäten ermöglicht werden können. Und dass wir hier überwiegend junge Leute unterstützen dürfen, war noch ein Grund mehr, diese hohe Summe zu bewilligen.“ Darüber hinaus habe das Gesamtkonzept der Stadt Euskirchen überzeugt. Denn durch den neuen Skatepark werde das Areal rund um die Auelsburg mit Pumptrack, Kalthalle an der Marienschule und Spielplatz deutlich aufgewertet und neben den Erftanlagen zu einem zweiten sportlichen Zentrum für die Stadt.
Eis für Skater
Für die Medienvertreter hatten am Pumptrack einige junge Radkünstler recht gewagte akrobatische Einlagen einstudiert. Sogar ein Rückwärtssalto mit dem Rad, ein sogenannter „Backflip“, gehörte zum Programm.

Jan Hochgürtel von der Skaterschule Köln zeigte dem Nachwuchs einige Kunststücke auf der neuen Skatanlage in Euskirchen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Dass die Einweihung der Skateranlage noch einmal verschoben werden musste, lag an einigen Schmierereien, mit denen Unbekannte die Skater-Elemente versehen hatten. „Zwar gehört Graffiti mit zur Skaterszene und kann durchaus helfen, die tristen grauen Elemente etwas zu verschönern. Doch in diesem Fall hatten wir es mit Parolen zu tun, die nicht im Einklang mit unserem Grundgesetz standen, so dass wir reagieren mussten“, erklärte Sacha Reichelt, sprich: Die Sprüche von gestern wurden mit einer Farbe von heute wieder überpinselt.
Auf die Hitze während der Eröffnung des Skaterparks hätte Reichelt allerdings nicht zu reagieren brauchen. Er tat dies aber dennoch, indem er einen Eiswagen vorfahren ließ, um die Gäste und vor allem die Jugendlichen, die an diesem Tag an einem Workshop der Skaterschule Köln teilnahmen, eine kleine Abkühlung zu verschaffen. Jan Hochgürtel, der in Mechernich aufwuchs und große Teile seiner Jugend auf der alten Skateanlage in Euskirchen verbracht hatte, zeigte gemeinsam mit Kollegen dem Nachwuchs auf den Brettern einige Kniffe und Finessen, oder wie der Bürgermeister es ausdrückte: „Heute gibt’s Tricks von erfahrenen Cracks.“
Eifeler Presse Agentur/epa