„Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“

„Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“

 

KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker und Personalleiterin Anke Titz empfingen die Neuzugänge der Kreissparkasse Euskirchen zu einem gemeinsamen Kennenlernfrühstück

Euskirchen – Für Udo Becker finden zurzeit viele Termine, die das Sparkassenjahr so mit sich bringt, ein letztes Mal statt. Denn der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen geht in gut zwei Monaten in den Ruhestand. So war es auch sein letztes Frühstück mit den neuen Mitarbeitenden, die im Laufe des vergangenen Jahres zur KSK gekommen und dort in den unterschiedlichsten Bereichen vom Hausmeisterdienst bis zur Innenrevision tätig sind. Doch eine Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität kann man bei Udo Becker in diesen Tagen nicht feststellen. Im Gegenteil: Obwohl er viele der 30 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Montagmorgen im S-Forum zusammengekommen waren, nicht mehr sehr lange bei ihrer beruflichen Entwicklung wird begleiten können, kannte er sie doch alle beim Namen, wusste, was sie in ihrem Vor(arbeits)leben gemacht hatten, und hatte für jeden – frisch und gewitzt wie immer – ein paar aufbauende Worte parat, um zu erklären, warum die KSK gerade die Fähigkeiten des jeweiligen Neuzugangs besonders benötige.

Bevor gemeinsam gefrühstückt wurde, richtete der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker ein paar aufbauende Worte an die neuen Quereinsteigerinnen und -einsteiger bei der Kreissparkasse. Bild: Michael Thalken/Eifler Presse Agentur/epa

Bevor gemeinsam gefrühstückt wurde, richtete der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker ein paar aufbauende Worte an die neuen Quereinsteigerinnen und -einsteiger bei der Kreissparkasse. Bild: Michael Thalken/Eifler Presse Agentur/epa

Vom Koch zum IT-Experten

„Das Bild, das sich heute hier bietet, ist sehr bunt“, sagte Becker beim Anblick der 30 neuen Mitarbeitenden, die den Weg auf ganz unterschiedliche Weise in das älteste Kreditinstitut der Region gefunden hatten. Knapp die Hälfte der Neueinsteiger hatte bereits zuvor bei einer anderen Bank gearbeitet, sei es im Kreis Euskirchen oder in der Köln-Bonner-Region. Die weitesten „Anreisen“ hatten eine junge Frau, die zuvor in der Ukraine im Bankensektor tätig gewesen war, sowie ein junger Mann aus einer Kreissparkasse in Thüringen.

Doch darüber hinaus waren auch zahlreiche Neuanfänger aus anderen Berufssparten dabei, beispielsweise ein Autoschlosser, ein Kfz-Mechatroniker, ein Koch, der heute im IT-Bereich tätig ist, eine Immobilienkauffrau, eine Apothekerin, eine Masterstudentin, eine Reiseveranstalterin, eine Sporttherapeutin, eine Verwaltungsmitarbeiterin sowie einige gelernte Büro- und Einzelhandelskauffrauen. Eine junge Frau der neuen Mitarbeiterinnen hatte während der Flutkatastrophe im Kreis Euskirchen bei der KSK ausgeholfen und sich dabei in die Sparkasse am Heimatort verliebt. Mancher hatte das Pendeln in die Metropolen satt, eine Dame nutzte die Gelegenheit, den Mini-Job, den sie vor sieben Jahren einmal bei der KSK ausübte, jetzt als Vollbeschäftigung wieder aufzugreifen.

„Euch alle verbindet, dass ihr ab sofort in einem besonderen Team arbeitet, mit Menschen, die sich auf euch gefreut haben – und dass ihr Lust habt, euch mit euren Fähigkeiten bei uns einzubringen“, sagte Udo Becker an die Adresse der Neuen. Der demografische Wandel stelle Unternehmen heute vor große Herausforderungen, mit dem Generationswechsel gehe auch ein großer Teil an Wissen verloren, wenn man keine Vorsorge treffe. Die KSK begegne dem demografischen Wandel nicht zuletzt dadurch, dass man mehr und mehr Neueinsteiger rekrutiere.

Freuten sich über die zahlreichen neuen Quereinsteiger bei der Kreissparkasse Euskirchen: KSK-Personalleiterin Anke Titz (links) und der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (2.v.r.). Bild: Michael Thalken/Eifler Presse Agentur/epa

Freuten sich über die zahlreichen neuen Quereinsteiger bei der Kreissparkasse Euskirchen: KSK-Personalleiterin Anke Titz (links) und der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (2.v.r.). Bild: Michael Thalken/Eifler Presse Agentur/epa

Vorstand ist dankbar für Kritik

Bei der KSK Euskirchen arbeite der Vorstand noch mit, verriet Becker und ermunterte die neuen Mitarbeitenden dazu, sich einzubringen und sich auch mit dem Vorstand auszutauschen. Dafür gebe es verschiedene Formate.  „Wir legen sehr viel wert auf das Thema Kultur und Miteinander“, so Becker: „Lasst uns den Rasen da gießen, wo wir sind. Ich bitte euch ganz offensiv um konstruktive Kritik und Mitarbeit.“ So biete beispielsweise jeder der drei Vorstände regelmäßig einen Gesprächstermin an, bei dem man Fragen stellen oder Kritik äußern könne. „Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“, brachte es Becker auf den Punkt.

Überhaupt empfahl der Vorstandsvorsitzende, die Vorurteile bezüglich einer geordneten Arbeitsbiographie über Bord zu werfen und erinnerte daran, dass der älteste Auszubildende, den die KSK eingestellt habe, über 40 Jahre alt gewesen sei und der älteste Quereinsteiger bereits das 60. Lebensjahr erreicht hatte.

Damit die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich auch untereinander rascher kennenlernen, hatte sich Personalleiterin Anke Titz, die die Neueinsteiger vorab intensiv auf ihre Eignung prüft, ein kleines Spiel ausgedacht. Dabei sollten sich die Neuen nicht selber vorstellen, sondern durch ihr jeweiliges Gegenüber am Tisch vorgestellt werden. Dies setzte voraus, dass sich jeder eine halbe Stunde lang intensiv mit dem Tischnachbarn unterhielt. Dabei wurden nicht nur berufliche Stationen abgefragt, sondern es kam auch viel Privates zum Vorschein, was für allgemeine Heiterkeit sorgte.

Neu bei der KSK Euskirchen sind: Hans Joachim Hütten, Ellen Hoffmann, Andre Dederichs, Christina Nöthen, Nenja Dederichs, Iris Klein, Julia Neuburg, Waldemar Maurer, Annalena Heinrichs, Alexander Hahnemann, Fabian Mießeler, Susanne Werschin, Laura Klandt, Anja Spilles, Ina Höfler, Iris Gentsch, Tanja Keils, Sabrina Noßmann, Marina Kurth, Yvonne Haltenhof, Anna Kolesnyk, Meike Veenendaal, Miriam Mertens, Danjela Wahl, Astrid Bützler, Carmen Schwendtner, David Schnichels, Mohammad Sharif Nazari, Janine Pioch und Pierre Viltz. Nicht am Frühstück teilnehmen konnten: Kristina Kluge, Stephanie Dak und Nadine Döcke.

Eifeler Presse Agentur/epa