200 Reiterinnen und Reiter auf dem Rittergut Schick

200 Reiterinnen und Reiter auf dem Rittergut Schick

 

Während des Turniers wurden auch die vier Kreismeister in den Kategorien Dressur LK 6, Dressur LK 5, Springen und Nachwuchs gekürt – Marius Linden von der KSK Euskirchen und Juliane B. Vetter vom Kreisverband für Pferdesport Euskirchen übernahmen die Siegerehrung

Zülpich-Enzen – Beim alljährlichen großen Reitturnier auf dem Rittergut Schick in Enzen geht es vor allem darum, dem Reiternachwuchs Freude am Reitsport zu vermitteln. „Kein Kind geht mit leeren Händen nach Hause“, sagte die Ausrichterin des Turniers Anke Aigner-Bolten. Bei den zahlreichen Wettbewerben waren aber nicht nur junge Leute, sondern auch Erwachsene mit dabei. Der älteste Teilnehmer zählte 64 Jahre. An zwei Tagen wurden über 30 Preise und Sonderpreise ausgelobt, die zum überwiegenden Teil von Unternehmen, Futtermittelherstellern und dem Veranstalter selber gestiftet wurden. Und wer von den jungen Nachwuchsreitern trotzdem leerausging, der bekam etwas Süßes mit auf den Weg.

Marius Linden von der Kreissparkasse Euskirchen präsentierte die vier neuen Kreismeister in den Kategorien: Dressur LK 6, Dressur LK 5, Springen und Nachwuchs. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Marius Linden von der Kreissparkasse Euskirchen präsentierte die vier neuen Kreismeister in den Kategorien: Dressur LK 6, Dressur LK 5, Springen und Nachwuchs. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Einer der Höhepunkte des großen Turniers sind stets die Finalprüfungen in den Kreismeisterschaften Dressur, Springen und Nachwuchs, die von der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) finanziell unterstützt werden. Hier werden die Leistungen der Reiterinnen und Reiter ermittelt, die aus dem Kreis Euskirchen stammen oder einem der dort ansässigen Reitvereine angehören. „Der Wettkampf erfolgt in der kleinsten Leistungsklasse“, berichtete Anke Aigner-Bolten Marius Linden, KSK-Pressesprecher und Abteilungsleiter Vorstandsstab und Unternehmensentwicklung, der am Sonntag die Veranstaltung besuchte, um die Siegerehrung vorzunehmen. Die Kreismeisterschaft sei eine Sammlung guter Leistungen, berichtete Aigner-Bolten. Die drei besten Ergebnisse der laufenden Turniersaison spielten bei der Feststellung der Kreismeister eine entscheidende Rolle. Durch ein neu entwickeltes Punktesystem erhielten die Reiterinnen und Reiter für diese drei Ergebnisse Wertungspunkte. Turniere im Kreis Euskirchen würden dabei höher bepunktet: „Und die Finalprüfungen werden 1,5-fach gewertet. So zählen nicht nur die Leistungen vor Ort, sondern es fließen auch Leistungspunkte mit ein, die über die ganze Saison hinweg erreicht worden sind.“

Juliane B. Vetter vom Kreisverband für Pferdesport Euskirchen verteilte die Siegerschleifen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Juliane B. Vetter vom Kreisverband für Pferdesport Euskirchen verteilte die Siegerschleifen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Immer nur vorbeigejoggt

Linden gab zu, bei seinen sportlichen Aktivitäten schon oft am Rittergut Schick vorbeigejoggt zu sein, aber niemals den Hof von innen gesehen zu haben. Dies wollte Anke Aigner-Bolten sogleich zum Anlass nehmen, um ihm die große Reitanlage mit Reithalle, Sandplatz, zahlreichen Ställen und einer Reitwiese aus der Nähe zu zeigen. Schließlich wird die Reitanlage von ihrer Familie bereits in dritter Generation betrieben und das Gut selber sogar in der fünften Generation bewirtschaftet. Doch aus der Hofpräsentation wurde dann nichts. Aigner-Bolten erwies sich sehr rasch als Motor der gesamten Veranstaltung, dem nicht einmal mehr fünf Minuten im Leerlauf vergönnt waren. Hier musste jemand rasch angewiesen werden, ihren Job auf dem Reitplatz zu übernehmen, dort wurde im Vorübergehen einem Kind Trost gespendet, an anderer Stelle ein Halfter zurechtgerückt, und schließlich galt es auch noch, die Siegerschärpen und Schleifen aus der Meldestelle herbeizuschaffen. Rasch wurde dabei einem Pferd im Vorübergehen noch etwas Sägemehl aus dem Schweif geklopft, bei einem anderen der lose Sattelgurt nachgespannt und daneben noch ein Schwarm junger Reiterinnen Richtung Sandplatz zur Siegerehrung dirigiert.

Großaufgebot an tollen Reiterinnen und Reitern: In Enzen präsentierten sich die jeweils drei ersten Plätze der vier verschiedenen Leistungskategorien. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Großaufgebot an tollen Reiterinnen und Reitern: In Enzen präsentierten sich die jeweils drei ersten Plätze der vier verschiedenen Leistungskategorien. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Geld gut angelegt

„Ich bin begeistert, mit welchem Elan Sie sich um alles kümmern“, zeigte sich Marius Linden sichtlich beeindruckt von der Agilität der Veranstalterin. Doch die winkte ab: „Wir schaffen das hier nur im Kollektiv, mit meiner Familie und mit den vielen Eltern, die sich ehrenamtlich um alles kümmern.“ Das genau sei der Grund, warum die KSK Veranstaltungen wie diese gern unterstütze, erwiderte Linden: „Unser Geld ist hier allein schon deshalb gut angelegt, weil es den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen honoriert, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Wir können hier quasi auf einen Schlag bürgerschaftliches Engagement und Breitensport fördern.“

Dem konnte Aigner-Bolten nur beipflichten. „Es sind viele Hände nötig, um das alles hier zu organisieren. Dazu kommen dann noch die Rettungssanitäter, die wir bei einer solchen Großveranstaltung vor Ort bereitstellen müssen, und die Richter.“ Sie berichtete davon, dass einer der Richter kurzfristig erkrankt sei, so dass eine Reihe von Prüfungen eigentlich nicht hätte stattfinden können. Doch habe sie glücklicherweise rasch Ersatz gefunden. Dem „Ersatz“ schien das Wochenende Spaß gemacht zu haben, denn beim Verlassen des Platzes rief er Anke Aigner-Bolten zu: „Wenn es wieder mal Probleme gibt, ruf mich an!“

Marius Linden von der KSK Euskirchen konnte gleich vier Siegerschärpen überreichen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Marius Linden von der KSK Euskirchen konnte gleich vier Siegerschärpen überreichen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Gut 200 Reiterinnen und Reiter gingen am Wochenende in Enzen an den Start. Und Anke Aigner-Bolten freute sich, dass man gleich in vier Kategorien die diesjährigen Kreismeister ehren konnte. Zur Ehrung war auch Juliane B. Vetter vom Kreisverband für Pferdesport Euskirchen erschienen, die gemeinsam mit Marius Linden die Siegerinnen und Sieger mit Schärpen und Schleifen versah, während Anke Aigner-Bolten zum Mikrofon wechselte, um die Moderation zu übernehmen.

Die neuen Kreismeister

Und das sind die neuen Kreismeister: Auf Platz eins in der Dressur LK 6 landete Cleo Barbier vom RV Enzen Euskirchen, gefolgt von Emilia Carbow (RV Enzen) und Theresa Drießen (RFV Metternich) auf Platz drei.

Kreismeister im Springen LK 6 wurde Tabea Schend vom RV Enzen Euskirchen. Auf Platz zwei landete Mats Aigner (RV Enzen). Und der respektable dritte Platz ging an Sophia Marie Rohrhirsch (RV Dom-Esch).

Bianca Zavelberg vom RFV Metternich holte sich den Kreismeistertitel in der Dressur LK 5. Auf dem zweiten Platz landete Leonie Ruskowski (RV Zülpich), gefolgt von Rosa Carbow auf Platz drei.

Schließlich galt es aber auch noch die Sieger der Nachwuchskreismeisterschaft U 18 zu ehren. Hier holte sich Mara Zimmermann vom RV Enzen Euskirchen den Kreismeistertitel, gefolgt von ihren Vereinskollegen Leo Felix Aigner und Hanna Sophie Wendel.

In Enzen landen die neuen Kreismeister traditionell im Wassergraben. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

In Enzen landen die neuen Kreismeister traditionell im Wassergraben. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Bei so viel Frauenpower fragt sich bestimmt mancher, ob man denn nicht besser von Kreismeisterinnen statt Kreismeistern sprechen müsse. Doch würde dies implizieren, dass die Jungen eine eigene Kreismeisterschaft bestreiten. Dem ist aber nicht so. Die Mädels sind gemeinsam mit den Jungs angetreten, waren besser als diese und tragen daher jetzt zu Recht den Titel „Kreismeister“.

Allerdings blieb ihnen nach der Ehrung nicht erspart, was allen Kreismeistern, egal ob männlich oder weiblich, in Enzen widerfährt: ein Vollbad im Reitergraben.

Eifeler Presse Agentur/epa